Obama zitiert Behördenchefs zu sich
Präsident lässt Geheimdienstversagen prüfen
Washington (dpa/ND). Nach dem vereitelten Flugzeugattentat von Detroit will US-Präsident Barack Obama am Dienstag in Washington mit den Spitzen der verantwortlichen Behörden verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, einen verbesserten Austausch von Geheimdienst-Informationen und Anti-Terror-Maßnahmen erörtern.
Der Präsident hatte im Laufe des Silvestertages vorläufige Resultate einer Untersuchung von Geheimdienstaktivitäten und Sicherheitssystemen erhalten und mit Heimatschutzministerin Janet Napolitano gesprochen. Die Ministerin will Beamte auf alle Kontinente entsenden, die Sicherheitssysteme und -technologien in Augenschein nehmen sollen. Ziel sei, die Sicherheit von Flügen mit Ziel USA zu gewährleisten, teilte sie mit.
Bei der vom Obama angeordneten Untersuchung geht es um die Frage, weshalb die Geheimdienste verschiedene Informationen über den Attentäter Umar Farouk Abdulmutallab nicht miteinander in Verbindung brachten. Obama hatte die Behörden heftig gerügt.
Dem »Wall Street Journal« zufolge rückt derweil ein in den USA geborener islamischer Prediger ins Zentrum der Ermittlungen. Es gebe Belege dafür, dass Anwar al-Awlaki mit dem aus Nigeria stammenden Attentäter in Verbindung stand. Al-Awlaki, der in Jemen lebt, hatte auch Kontakt zu dem Amokläufer, der Anfang November auf der Militärbasis Fort Hood in Texas 13 Menschen erschoss. Laut »New York Times« war US-Agenten schon lange vor der Flugzeugattacke bekannt, dass ein Nigerianer in Jemen auf einen Anschlag vorbereitet werde. Doch sei dies nicht mit anderen Informationen – insbesondere der Warnung des Vaters des späteren Attentäters – abgeglichen worden.
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