Kassen präsentieren Sparkonzept
Treffen mit Gesundheitsminister
Berlin (AFP/ND). Die gesetzlichen Krankenkassen wollen durch Einsparungen im Arzneimittelbereich weitere Zusatzbeiträge für die Versicherten vermeiden. Hersteller, Handel, Staat und die Kassen müssten gemeinsam für die notwendige Kostenreduzierung sorgen, sagte der Vizevorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg, am Mittwoch nach einem Treffen mit Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) in Berlin. »Jeder eingesparte Euro erhöht die Chance, weitere Zusatzbeiträge zu verhindern.«
Rösler sagte, durch kurz- und langfristige Maßnahmen sollten Belastungen für die Versicherten vermieden und Preisstabilität erreicht werden. Insbesondere solle auch eine Kosten-Nutzen-Bewertung vorgenommen werden. In den kommenden Wochen werde er weitere Gespräche mit der Industrie führen, um dann ein abgestimmtes Konzept vorzulegen.
Ein vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen am Mittwoch vorgelegtes Konzept soll Einsparungen in Milliardenhöhe bringen. Darin wird eine Erhöhung des Abschlags vorgeschlagen, die die Hersteller den Kassen bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gewähren. Eine Anhebung des derzeitigen Satzes von sechs auf sieben Prozent brächte demnach zusätzliche Einsparungen in Höhe von 110 Millionen.
Die Apotheken sollten einen Sparbeitrag leisten, indem der Großkundenrabatt auf die bisherige Höhe von 2,30 Euro begrenzt wird. Dadurch könnten 330 Millionen Euro eingespart werden. Ein Sparbeitrag des Großhandels soll weitere 500 Millionen Euro erbringen. Zudem wollen die Krankenkassen den Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel auf sieben Prozent reduzieren. Dies brächte gut drei Milliarden Euro an Einsparungen.
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