Attention! Mitfahrgelegenheit nach Süd-Frankreich

  • Charlotte Noblet
  • Lesedauer: 2 Min.
"Plein Sud"
"Plein Sud"

Nicht, dass ich mich über den Berliner Winter und den Schnee nicht mehr freuen könnte, aber ein kleiner Umweg auf französische Bundesstraßen mit jungen Leuten an Bord kann nicht schaden! So hatte ich mich für den Film „Plein Sud“ von Sébastien Lifshitz entschieden.

Die schöne Landschaft Süd-Frankreichs, die Leichtigkeit des Sommers sowie das dazu passende Getändele sind am Anfang zwar da, aber die Stimmung an Bord des alten Ford war irgendwie ziemlich schnell ganz woanders. Von Zigarettenpausen zu Nächten unter freiem Himmel vertrauen sich die gut aussehenden Protagonisten ihre dunklen Geheimnisse an, und das Road-Movie wird zur psychologischen Pilgerfahrt.

Die Mitfahrergemeinschaft scheint entweder auf der Suche nach sich selbst oder auf der Flucht zu sein.

Immer wieder tauchen verdrängte Innengewalten auf. Was ist die Liebe?, scheint die große Frage für alle zu sein.

„Je länger die Reise andauert, desto stärker wird der Held von seinen Erinnerungen getrieben. Sie treiben ihn immer stärker in eine Ecke und offenbaren uns, woher er kommt, wohin er geht und was er tun wird“, sagt der Regisseur Sébastien Lifshitz, der 2004 mit dem Teddy ausgezeichnet wurde.

Als romantische Coming-out-Geschichte mit starken psychologischen Auseinandersetzungen und dem attraktiven Yannick Rénier als Schauspieler hatte mir der Spielfilm „L’arbre et la fôret“ besser gefallen.

Vielleicht war ich einfach zu stark auf die Sonne in Süd-Frankreich fixiert, jedenfalls kam ich mit einer Art Unwohlsein und einem Zustand der Leere aus dem Kino. Es war doch nicht einfach ein nettes Teenie-Abenteuer!

Sektion Panorama: Programm

Mehr Infos über den Film: Katalog

"Plein Sud"
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