Bridges, Clooney, Spacey

Im Kino:

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: 2 Min.

Psychologische Kriegsführung war gestern, die Technik der Zukunft ist parapsychologisch. Oder jedenfalls schien das einigen Entscheidungsträgern so, solange die US-Geheimdienste und US Army sich noch offiziell im Wettrüsten befanden mit dem bösen Feind jenseits des Eisernen Vorhangs – der angeblich bereits Soldaten in psychischen Kampftechniken ausbildete. Und wer wollte schon unvorbereitet einer neuen Art Soldaten gegenüberstehen, die dank eines Psychotrainings über immaterielle Waffen verfügten, mit der sie jedes noch so hochtechnologisierte Waffenarsenal austricksen konnten?

Dass US-Geheimdienste und die US-Armee Steuergelder dafür einsetz(t)en, Agenten in parapsychologischer Kriegsführung auszubilden, ist wohl tatsächlich Fakt, kein bloßer Mythos.

»Männer, die auf Ziegen starren« ist weit davon entfernt, ein Pentagon-gesponserter Dokfilm zu sein, sondern macht seinem abstrusen Titel alle Ehre. Es ist eine Militär-Farce über Hippies und kriegsgeschädigte Vietnamveteranen, über abstruse Auswüchse des Kalten Krieges und US-Verfehlungen in Irak, über Embedded Journalism, militärische Drogenexperimente und männliche Gutgläubigkeit. Ein bisschen mehr Ernst hätte der Komödie von Grant Heslov (Ko-Autor von Clooneys »Good Night, and Good Luck«) dabei durchaus nicht geschadet.

George Clooney mit stierem Blick und Zottelperücke, Ex-Jedi-Krieger Ewan McGregor als erklärter »Star Wars«-Neuling, Jeff Bridges in »Big Lebowski«-Modus und ein Intrigen spinnender Kevin Spacey spielen sich mit sichtlichem Vergnügen noch durch jeden seltsamen Drehbuchschlenker. Bridges, Clooney und Spacey als Angehörige der ultra-geheimen Truppe mit, nun ja, paranormalen Fähigkeiten. Und McGregor als der naive Reporter eines US- Provinzblattes, den sein gekränkter Stolz nach einer privaten Zurücksetzung erst nach Kuwait, dann nach Irak und damit mitten hinein in die bizarren Begleitumstände parapsychologischer Kriegsführung katapultiert.

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