Wieder Tod in Abschiebehaft

34-Jährige erhängt sich

  • Lesedauer: 1 Min.

Die 34-jährige Indonesierin Yeni P. hat sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Jugendvollzugsanstalt Hahnöfersand erhängt. Das teilte die Pressestelle des Hamburger Senats mit. Derzeit werden die Umstände des Suizids untersucht, erklärte Justizsenator Till Steffen (Grüne): »Wir tragen derzeit alle Informationen zu Yeni P. und ihrem Selbstmord zusammen und prüfen kritisch die Abläufe.« Zuletzt hatte sich am 7. März der aus Georgien stammende Abschiebehäftling David P. im Zentralkrankenhaus der Untersuchungshaftanstalt erhängt. Flüchtlingsorganisationen und die Linkspartei hatten damals den Behörden eine Mitschuld an dem Tod des jungen Mannes gegeben.

In einer gemeinsamen Erklärung der Senats-Koalitionsparteien von CDU und Grün-Alternativer Liste (GAL) heißt es: »Die Koalitionsparteien bedauern diesen zweiten tragischen Fall innerhalb kurzer Zeit. Sie wollen nun zu einem Runden Tisch einladen, der aktuelle Fragen rund um die Abschiebepraxis erörtern soll.«

Mehmet Yildiz, migrationspolitischer Sprecher der LINKEN, kritisierte die Abschiebepraxis der CDU/GAL-Koalition: »Wir fordern eine umgehende Beendigung der unmenschlichen Abschiebehaft, die Freilassung aller Abschiebehäftlinge und die schnellstmögliche Aufklärung der genauen Umstände des tragischen Todesfalls.«

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