Beschäftigungspakt sichert 1200 Arbeitsplätze

Einigung der IG Metall Küste und der Nordic-Werften war wichtig für Schiffbau-Auftrag

  • Lesedauer: 2 Min.

Rostock/Wismar (dpa/ND). Die IG Metall Küste und der Eigner der Nordic-Werften, Witali Jussufow, haben einen Beschäftigungspakt abgeschlossen. Nach NDR-Informationen ist damit die weitere Beschäftigung von 1200 Arbeitern gesichert. Die Sprecherin Jussufows, Tina Mentner, sagte, die Vereinbarung habe eine Erklärungsfrist bis zum 31. Mai. »Bis dahin werden beide Seiten Zeit haben, sich noch einmal Gedanken über die Vereinbarung zu machen.« Die Gewerkschaft will kommende Woche die Arbeiter an den Standorten in Wismar und Rostock-Warnemünde über die Inhalte informieren.

Das Schweriner Wirtschaftsministerium wollte den Pakt nicht kommentieren. Die ehemalige Betriebsratschefin von Wadan-Yards in Wismar, Ines Scheel, bezeichnete ihn als wichtiges Signal vor allem an die Banken, die weitere Finanzierung von Schiffbau-Aufträgen in die Wege zu leiten.

Am 1. Juli soll derzeitigen Planungen zufolge in Wismar die Arbeit an einem Schiff für das russische Bergbauunternehmen Norilsk Nickel beginnen. Der Ende Februar unterzeichnete Schiffbau-Auftrag über 100 Millionen Euro ist zu 20 Prozent von Jussufow finanziert, für die Absicherung der weiteren Tranchen galt der Beschäftigungspakt als Voraussetzung. »Die Finanzierung ist nicht so unsicher, wie es oft nach außen hin den Anschein hat«, sagte Mentner.

Von den ehemals rund 2400 Arbeitern der früheren Wadan-Werften sind laut Mentner derzeit 700 auf der Werft in Wismar dabei, die zweite Fracht-Passagier-Fähre für die schwedische Reederei Stena Line fertigzustellen. In der vergangenen Woche hatte das Schwesterschiff den Wismarer Hafen verlassen. Nach Worten Mentners sind auch rund 100 Arbeiter aus Warnemünde am Bau der Fähre beteiligt. Ein Teil der dort Beschäftigten sei in Kurzarbeit.

Die beiden Transfer-Gesellschaften, die nach der Insolvenz der Wadan-Werften gegründet wurden, beschäftigen nach Angaben ihres Geschäftsführers, Oliver Fieber, insgesamt rund 1450 Mitarbeiter. Die Gesellschaften laufen Ende Juni aus. Gut 100 ehemalige Wadan-Beschäftigte hätten inzwischen Arbeit bei anderen Firmen gefunden.

Der Chef der Arbeitsagentur Schwerin, Helmut Westkamp, sagte, dass derzeit »die komplette Maschinerie« laufe, um für die von Arbeitslosigkeit bedrohten ehemaligen Wadan-Arbeiter in den Transfer-Gesellschaften neue Arbeit zu finden. Dies sei aber schwierig, auch wenn derzeit die Konjunktur wieder anspringe.

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