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Steffen sagt DM-Teilnahme ab

Der EM-Start ist aber noch offen

  • Marc Zeilhofer, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Deutschlands neues Schwimm-Traumpaar Britta Steffen und Paul Biedermann muss auf den ersten gemeinsamen Start verzichten. Die kranke Doppel-Weltmeisterin sagte ihre Teilnahme an den deutschen Meisterschaften ab. Auch ein EM-Start ist mehr als fraglich.
Berlin/Hamburg (dpa/bb) - Britta Steffens Schwimm-Jahr 2010 steht weiter unter keinem guten Stern: Die Doppel-Weltmeisterin und Olympiasiegerin verzichtet nach vielen Krankheiten auf die deutschen Meisterschaften kommende Woche in Berlin. Den Start bei der EM im August in Budapest hält sich die 26-Jährige noch offen. »Ich konnte nie 10 Tage am Stück trainieren. Mal waren es die Ohren, mal Keime, mal Flecken auf der Hüfte, keine wusste, was es ist. Es war so viel auf einmal«, sagte Steffen am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

Die Entscheidung, auf die DM (29. Juni bis 4. Juli) in ihrer Heimatstadt zu verzichten, fiel bei einem Gespräch Steffens mit Bundestrainer Dirk Lange und Heimtrainer Norbert Warnatzsch in Berlin. »Vom Herzen her wollte ich schwimmen, vom Kopf her weiß ich, dass es besser ist, zu pausieren«, sagte sie. In Berlin wäre es zum ersten gemeinsamen Wettkampf mit ihrem Freund, Doppel-Weltmeister Paul Biedermann, gekommen.

Steffen könnte auch ohne erfüllte EM-Norm nach Budapest reisen, wo ihr Stern 2006 mit vier EM-Titeln aufging - vorausgesetzt sie wird rechtzeitig fit: Aufgrund andauernder Nasennebenhöhlenentzündungen und Schulterproblemen konnte Deutschlands Sportlerin des Jahres 2008 seit Monaten nur eingeschränkt trainieren. Ihren letzten großen Wettkampf bestritt Steffen im Juli 2009: Bei der WM in Rom holte sie mit Weltrekord die Titel über 50 und 100 Meter Freistil.

Nach der DM will der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) Anfang Juli die Tickets für die EM in Budapest (4.-15. August) vergeben. »Der DSV hat ein fundamentales Interesse daran, dass Britta startet. Sie ist gut für vier bis fünf Medaillen«, sagt Bundestrainer Lange. Auch ohne Norm-Zeit können Sportler nach Ungarn reisen, wenn es im Interesse des Verbandes ist. »Britta hat eine herausragende Stellung. Wir halten uns alle Optionen offen«, erklärte DSV-Sportdirektor Lutz Buschkow und betonte, dass eine Nominierung Steffens auch noch nach dem 4. Juli möglich sei: »Die Hoffnung stirbt immer zuletzt.«

Entscheidend dürfte aber sein, ob sich Britta Steffen fit genug fühlt, um gegen die kontinentale Konkurrenz bestehen zu können. Selbst wenn die Ärzte Grünes Licht geben, liegt es an ihr allein. Finalteilnahmen auf der Margaretheninsel in der Donau sind für Steffen kein lohnendes EM-Ziel, schließlich hat sie einen Ruf zu verlieren. Einer jungen Schwimmerin wolle sie den Platz nicht wegnehmen, hatte Steffen schon vergangene Woche wissen lassen. »Wir sind 'nur' in einem EM-Jahr.« Die angehende Wirtschaftsingenieurin kalkuliert mehr auf die Zukunft: Die WM 2011 in Schanghai und Olympia 2012 in London sind ihre ganz großen Ziele.
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