Kassenärzte fordern mehr Quittungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/ND). Nach dem Willen von Kassenärztechef Andreas Köhler sollten mehr Patienten Quittungen für ihre Arztbehandlungen erhalten. »Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Quittungen von den Patienten genutzt werden«, sagte der Vorstandvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (Montag). Dies schaffe ein Kostenbewusstsein bei den Versicherten.

Nach einer KBV-Umfrage nutzen nur zwei Prozent der Patienten die seit 2004 bestehende Möglichkeit, sich eine Patientenquittung ausstellen zu lassen. 80 Prozent der Befragten wüssten nicht, dass es diese Möglichkeit gebe, so Köhler.

Der Kassenärztechef will die Quittung auch zum Umstieg in ein System der Kostenerstattung und damit zur Direktabrechnung mit gesetzlich Versicherten nutzen. Die Quittung sei ein »richtiger Schritt in Richtung Eigenverantwortung, Eigenbeteiligung und Kostenerstattung durch die Versicherten«. Verbraucherschützer lehnen das ab.

Medienberichten zufolge will es die Koalition im Zuge der Gesundheitsreform Versicherten erleichtern, ihre Arztkosten selbst zu bezahlen und sich das Geld von der Krankenkasse dann erstatten zu lassen. Die Koalition erhofft sich davon mehr Transparenz.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal