Krebs durch die Pille?

Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung

  • Martin Koch
  • Lesedauer: 2 Min.

Wie jedes Medikament hat auch die Pille unerwünschte Nebenwirkungen. Vor allem in den ersten drei bis sechs Monaten der Einnahme, der sogenannten Anpassungsphase, klagen manche Frauen über Zwischenblutungen, Übelkeit und Spannungsgefühle in der Brust. Andere werden sexuell lustlos oder bekommen Kopfschmerzen.

Dauern diese Beschwerden länger an, kann es für eine Frau hilfreich sein, wenn sie auf ein anderes Präparat umsteigt. Die Entscheidung darüber sollte jedoch ein Arzt treffen. Einen solchen zu konsultieren ist außerdem für Frauen ratsam, die über 35 Jahre alt sind und rauchen. Denn wie Studien zeigen, führt unter diesen Umständen die Einnahme der Pille nicht selten zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Leberfunktionsstörungen.

Seit Jahrzehnten wird mit Leidenschaft darüber gestritten, ob der langfristige Gebrauch der Pille krebsfördernd wirkt. Diese Frage lässt sich derzeit nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Denn es gibt Hinweise darauf, dass das Brustkrebsrisiko leicht erhöht, das Eierstockkrebsrisiko aber gesenkt wird.

Folgt man den Ergebnissen einer 2007 veröffentlichten britischen Langzeitstudie, dann besteht zumindest in den ersten acht Jahren der Pillenanwendung nur ein minimales Krebsrisiko. Dass manche Ärzte dies bezweifeln und deshalb weitere Untersuchungen fordern, ist legitim. Wer allerdings aus ideologischen oder sonstigen Gründen die Pille einseitig als »krebsverursachend« verteufelt, sollte immer bedenken, dass er Frauen damit nur in unnötige Ängste stürzt.

Erwähnt sei noch, dass einige Nebenwirkungen der Pille medizinisch erwünscht sind. So können durch die Einnahme die Schmerzen bei der Monatsblutung gemildert sowie Infektionen der inneren Geschlechtsorgane verhindert werden. Darüber hinaus schützt die Pille vor Eierstockzysten und begünstigt das Abklingen der Symptome bei Akne.

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