Places
Facebook startet neuen Geo-Dienst
Nach früherer Kritik am Umgang mit persönlichen Daten betont Facebook diesmal ausdrücklich, dass die Nutzer die Kontrolle darüber haben, wer ihren Aufenthaltsort sehen kann. Die Standardeinstellung ist, dass er nur den Facebook-Freunden eines Nutzers angezeigt wird. Außerdem muss ein Nutzer zunächst aktiv der Teilnahme an Places zustimmen.
Facebook betont dazu, Places sei "kein Ortungsdienst und Facebook erstellt keine Bewegungsprofile der Nutzer". Nach bisherigen Informationen von Facebook sind bisher auch keine neuen Werbeprodukte für Places geplant. Nach Ansicht von Gartner-Analystin Annette Zimmermann könnten aber Datenschutz-Bedenken von Nutzern eine Bremse für den Dienst sein.
"Gerade die Deutschen sind sehr vorsichtig, was den Umgang mit persönlichen Daten angeht." Zuletzt konnte man diese Zurückhaltung an den heftigen Reaktionen auf Googles Straßenatlas Street View erleben, aus dem zehntausende Hausbesitzer und Mieter Bilder ihrer Häuser und Wohnung entfernt haben wollen. Nach dem Start in den USA hatte es Kritik an einer Funktion von Places gegeben, bei der ein Nutzer seine Freunde in manchen Fällen auch ohne deren direkte Zustimmung an seinem aktuellen Aufenthaltsort "einchecken" kann. Facebook erwiderte darauf, dass die Betroffenen solchen Missbrauch schnell unterbinden könnten.
Facebook betont hingegen, dass die Nutzer detailliert festlegen könnten, wer ihren Aufenthaltsort sehen kann und wer nicht. Erstens muss der Nutzer zunächst überhaupt der Teilnahme bei Places zustimmen. Zweitens gilt als Grundeinstellung, dass nur bestätigte Freunde den Aufenthaltsort eines Nutzers sehen können. Außerdem sind die "Places" grundsätzlich auf öffentliche Räume wie Gaststätten beschränkt. Facebook kam in den vergangenen Jahren immer wieder unter Kritik von Datenschützern. Zuletzt hatte das Online-Netzwerk im Mai seine Richtlinien geändert, nachdem ihm ein zu freizügiger Umgang mit Nutzerdaten vorgeworfen worden war.
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