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Gegen arktische Eiszeit

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Es kann nie zu früh sei, um etwas gegen potenzielle Konfliktherde zu unternehmen. Heute um 8.45 Uhr beginnt an der Universität Cambridge ein dreitägiger internationaler Workshop zur »Umweltsicherheit in der Arktis«. Umweltsicherheit. Damit sind zwei der wichtigsten Probleme in der Region auf einen Begriff gebracht. Dass das Eis geht und die Begehrlichkeit vieler wächst, an die Bodenschätze zu gelangen, die unter den schmelzenden Schollen bereit liegen, ist so neu nicht. »Bis jetzt sind die Konflikte im Norden friedlich beigelegt worden, aber durch den Klimawandel könnte sich das Gleichgewicht in den kommenden Jahren verändern, wenn die Versuchung zunimmt, dann besser zugängliche Ressourcen auszubeuten.« Diese Warnung kommt von einem Mann namens James G. Stavridis, er ist US-Admiral und als Supreme Allied Commander Europe die militärische Nummer 1 in der alten Welt.

Nicht alles, was aus NATO-Sicht geäußert wird, muss a priori falsch oder verdächtig sein. Stavridis ist zuzustimmen, wenn er sagt, es sei an der Zeit, sich dafür zu engagieren, »dass die Arktis eine Zone der Kooperation bleibt« und nicht »zu einer Konfliktzone« wird. Doch wie erreicht man das? Immerhin sind die meisten Arktis-Anrainer Mitglied der NATO. Ob die sich wohl weigert, Handlanger für Multis zu sein? Russland hat seine Interessen ebenfalls klar formuliert. Ist es da wirklich so unwahrscheinlich, dass ein NATO-Staat die anderen – also auch Deutschland – in die Beistandspflicht fordert? Dagegen ist mehr als eine verbale Partnerschaft für Frieden gefordert. Es eilt : Vor Grönland und dort, wo Russland und Norwegen zusammenkommen, wird bereits erfolgreich gebohrt.

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