EKD kritisiert Atomkurs und Afghanistan-Einsatz

Synode wählte Präses Schneider zum Ratschef

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Hannover (dpa/ND). Der neue Chef der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, will am politisch engagierten Kurs der Kirche festhalten. Bereits unmittelbar nach seiner Wahl am Dienstag kritisierte der rheinische Präses den Atomkurs und den Castortransport nach Gorleben heftig. Auf der Tagung des Kirchenparlaments in Hannover wurde Schneider (63) mit großer Mehrheit zum Nachfolger von Margot Käßmann an die Spitze der 25 Millionen Protestanten gewählt. Die Ex-Bischöfin (52) war nach einer Alkoholfahrt im Februar als EKD-Ratsvorsitzende zurückgetreten, Schneider hat sie seitdem bereits vertreten. Die Kirche wolle sich nicht aus eigenem Machtanspruch in die Politik einmischen, sondern den Menschen dienen, betonte Schneider. Sein Engagement sei ein geistliches und kein politisches, auch wenn er gern als Sozialbischof bezeichnet werde. In seiner Antrittsrede hatte Schneider außerdem den Afghanistan-Einsatz kritisiert und die Integrations- und Hartz-IV-Debatte ins Visier genommen. Bei der Abstimmung des Kirchenparlaments erhielt Schneider 135 von 144 Stimmen. Zum Vize-Vorsitzenden wurde der sächsische Landesbischof Jochen Bohl mit 113 Stimmen gewählt.

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