Roma tragen Protest nach Berlin

  • Lesedauer: 1 Min.
Berlin (ND-Kalbe). Rund 500 Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien, die bereits am Rande der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern in Bremerhaven demonstriert hatten, haben ihre Aktion nunmehr nach Berlin verlegt. Sie seien am Donnerstagnachmittag in Empfang genommen und vorübergehend untergebracht worden, teilte die Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner am Freitag mit. Sie planen eine Mahnwache und eine Protestaktion am Montag nahe dem Reichstag und wollen ihr Anliegen Bundespolitikern vortragen. Dies sei ihnen bereits zugesichert worden, so Knake-Werner. Am Montag sollen sie in ihre Unterkünfte vor allem in Nordrhein-Westfalen zurückkehren. Eine Polizeiaktion nach der Ankunft in Berlin, die der Erfassung der Personalien dienen sollte, wurde nach einer Absprache zwischen verschiedenen Senatsressorts wieder beendet. Der Senat sehe die Aufnahme als humanitäre Verpflichtung, sagte Knake-Werner. Die Flüchtlinge, die aus Serbien und Montenegro stammen, stünden unter starkem psychischen Druck und seien gesundheitlich versorgt worden. Unter ihnen befinden sich rund 140 Kinder und 145 Frauen. Eine Frau wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Roma sehen sich von Abschiebung bedroht. Die Innenminister hatten am Donnerstag einen Abschiebestopp für Roma lediglich aus dem Kosovo erlassen, zugleich aber die Heimkehr der Angehörigen aller Minderheiten bis zum Jahresende angekündigt.
#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal