Roma tragen Protest nach Berlin

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Berlin (ND-Kalbe). Rund 500 Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien, die bereits am Rande der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern in Bremerhaven demonstriert hatten, haben ihre Aktion nunmehr nach Berlin verlegt. Sie seien am Donnerstagnachmittag in Empfang genommen und vorübergehend untergebracht worden, teilte die Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner am Freitag mit. Sie planen eine Mahnwache und eine Protestaktion am Montag nahe dem Reichstag und wollen ihr Anliegen Bundespolitikern vortragen. Dies sei ihnen bereits zugesichert worden, so Knake-Werner. Am Montag sollen sie in ihre Unterkünfte vor allem in Nordrhein-Westfalen zurückkehren. Eine Polizeiaktion nach der Ankunft in Berlin, die der Erfassung der Personalien dienen sollte, wurde nach einer Absprache zwischen verschiedenen Senatsressorts wieder beendet. Der Senat sehe die Aufnahme als humanitäre Verpflichtung, sagte Knake-Werner. Die Flüchtlinge, die aus Serbien und Montenegro stammen, stünden unter starkem psychischen Druck und seien gesundheitlich versorgt worden. Unter ihnen befinden sich rund 140 Kinder und 145 Frauen. Eine Frau wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Roma sehen sich von Abschiebung bedroht. Die Innenminister hatten am Donnerstag einen Abschiebestopp für Roma lediglich aus dem Kosovo erlassen, zugleich aber die Heimkehr der Angehörigen aller Minderheiten bis zum Jahresende angekündigt.

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