Betrug mit Potenzhilfen

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Viele der angeblich natürlichen Präparate, die Männern eine härtere Erektion und mehr Lust beim Sex versprechen, sind keinen Cent wert oder sogar gefährlich.

Vor »verbrecherischer Panscherei« warnt Wolfgang Becker-Brüser von der pharmaunabhängigen Zeitschrift »Gute Pillen – Schlechte Pillen«. Die Zeitschrift listet auf ihrer Webseite 480 Hockrisikoprodukte, unter ihnen drei neue Produkte, die als harmlose Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden, in denen aber die verschreibungspflichtigen Erektionsförderer Sildenafil (Viagra®) oder eine chemische Variante des Wirkstoffs entdeckt wurden: Magic Power Coffee, Once More, Vigofit.

Die harmlosere Variante der Schwindelei seien sogenannte Potenzmittel von Anbietern wie Dr. von Hardenberg und Dr. Hittich, die viel versprechen, für die aber ordentliche Studien fehlen. Üblicherweise werden auch sie von jenseits der deutschen Grenze versandt – und entgehen so hiesigen Behörden und Gerichten. Angesichts der aufwendigen Werbebroschüren, die Männern um die sechzig ungefragt ins Haus flattern, und teurer Werbekampagnen ist unzweifelhaft, dass mit Präparaten wie »Sex-On-Kapseln« oder »Vital G Max« ein Riesengeschäft gemacht wird. Das mag an den Werbebotschaften liegen, die von »Sexuellem Raketentreibstoff« sprechen oder empfehlen: »Drehen Sie jetzt ihre Potenz-Uhr zurück auf jung und ausdauernd« – und an der Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt. Für »Gute Pillen – Schlechte Pillen« sind die erwähnten Produkte nur die Spitze des Eisbergs, aber typisch: Inhaltsstoffe werden verschwiegen, als »natürlich« deklariert oder grotesk als »Dauerverstärker« gelobt. Belege für behauptete Wirkungen fehlen, und es wird schon mal der Namensgeber einer Firma als führender Sexualforscher bezeichnet, ohne dass sich von ihm eine einzige veröffentlichte klinische Studie finden lässt. ND

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