Cichon im Wettsumpf

Geständiger Wettpate belastet Fußballprofi

  • Lesedauer: 1 Min.
Im Prozess um den größten Wettskandal im europäischen Fußball hat der mutmaßliche Haupttäter Marijo C. den ehemaligen Bundesliga-Profi Thomas Cichon schwer belastet. »Er wollte 100 000 Euro haben«, berichtete der 35-Jährige, der von der Staatsanwaltschaft zusammen mit Ante S. als »Kernperson« des Skandals bezeichnet wird. Er habe Cichon in Osnabrück getroffen, dabei sei es konkret um Manipulationen der Spiele des Zweitligisten VfL Osnabrück gegangen. Neben Cichon habe er sich auch mit dessen Kollegen Marcel Schuon getroffen. »Man musste sie nicht überreden. Sie haben ganz genau gewusst, um was es geht.« Cichon, der derzeit bei den Moroka Swallows in Südafrika spielt, bestreitet die Vorwürfe, muss nun aber neue Ermittlungen durch den Deutschen Fußball-Bund fürchten.

Laut Marijo C. soll außerdem die WM-Qualifikationspartie zwischen Liechtenstein und Finnland am 9. September 2009 manipuliert worden sein. »Wir haben das Spiel mit Schiedsrichter Novo Panic manipuliert«, sagte der Wettpate aus. Die Partie endete 1:1. Der bosnische Referee pfiff einen Elfmeter für Finnland, den Jari Litmanen verwandelte (73.), und zeigte dem Liechtensteiner Martin Büchel die Rote Karte (76.). Panic wurde von der Europäischen Fußball-Union auf Hinweise der deutschen Ermittler lebenslang gesperrt. Gegen Marijo C. soll Anfang 2011 Anklage erhoben werden. SID/dpa

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal