Nesbitt erstmals Weltmeisterin

Sprint-WM: Jenny Wolf fällt im letzten Rennen vom Rang 2 auf Platz 8

  • Lesedauer: 2 Min.

Jenny Wolf ist auf dem Eis von Heerenveen am Ende eingebrochen: Nach zuletzt drei Medaillen fiel die Berlinerin im letzten Rennen der Sprint-WM noch vom Silber-Rang auf den achten Platz zurück. »Es war keine Überraschung, daher kann ich damit ganz gut leben. Ich wusste, dass ich nicht in Topform bin«, sagte die Ex-Weltmeisterin am Sonntag nach dem Debakel mit Platz 21 auf den zweiten 1000 Metern und nahm es zwei Wochen nach ihrer Hochzeit im Silberkleid mit einem dünnen Lächeln hin.

Hinter der erstmals triumphierenden Kanadierin Christine Nesbitt stürmten die Niederländerinnen Annette Gerritsen und Margot Boer an Wolf vorbei noch auf das Podest. Nach dem Titel 2008 in Heerenveen, Silber 2009 in Moskau und Bronze im vorigen Jahr in Japan konnte Wolf nicht davon profitieren, dass Titelverteidigerin Lee Sang-Hwa aus Südkorea und die zweitplatzierte Sayuri Yoshii aus Japan im niederländischen Eisschnelllauf-Mekka fehlten.

Eine Woche vor ihrem 32. Geburtstag machten sich bei Wolf fehlendes Krafttraining und Rückenprobleme bemerkbar. Nach dem guten fünften Platz über die ungeliebten 1000 Meter am Samstag lief es am Sonntag gegen im direkten Duell gegen Nesbitt von Anfang an nicht. »Ich hatte am Start einen Fehlschritt und musste ganz schön losrennen. Auf der letzten Runde fehlten die Kräfte«, sagte sie.

Jenny Wolf gewann in 38,21 und 38,33 Sekunden zwar beide Läufe über ihre Spezialstrecke 500 Meter, verschaffte sich aber weniger Polster als erwartet auf die Konkurrenz. Am Sonntag war sie sogar auf den ersten 100 Metern anders als sonst nicht die Schnellste. Sprint-Bundestrainer Thomas Schubert meinte zu den 10,5 Sekunden: »Ich habe noch nie so eine schlechte Angangszeit von ihr gesehen.«

Nesbitt hatte die Basis zu Gold am ersten Tag gelegt, als sich die 1000-Meter-Olympiasiegerin in 1:15,01 Minuten den bisherigen Bahnrekord der Inzellerin Anni Friesinger holte. Die Kanadierin bezwang als erste Mittelstrecklerin seit Friesinger 2007 alle Spezialistinnen und zählt auch bei der Mehrkampf-WM im heimischen Calgary in drei Wochen zu den Titelanwärterinnen. dpa/ND

Resultate auf Seite 19

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.