Ruhe am Geburtstag des Propheten
Ägypten weiter auf dem Weg der Normalisierung
Kairo/Berlin (dpa/ND). Am Dienstag, dem Geburtstag des Propheten Mohammed, gab es in Ägypten nur noch vereinzelte Demonstrationen von Arbeitern, Polizisten und Bauern. Die Muslimbrüder kündigten unterdessen an, sie wollten eine politische Partei gründen, sobald dies rechtlich möglich sei. Der ägyptische Militärrat ernannte derweil die Mitglieder eines Komitees, das jetzt die Verfassung ändern soll. Über die neue Verfassung soll im April abgestimmt werden. Dem Komitee gehören zehn Juristen an, unter ihnen ein ehemaliger Parlamentarier der Muslimbruderschaft.
Die Kairoer Tageszeitung »Al-Masri al-Youm« berichtete, am Montag seien bei Zusammenstößen mit aus den Gefängnissen entlaufenen Kriminellen in den Städten Port Said, Minia und Beni Sueif sechs Menschen getötet und 80 weitere verletzt worden. Das Regime hatte Ende Januar, auf dem Höhepunkt der Unruhen, Tausende von Kriminellen aus den Gefängnissen des Landes entkommen lassen, von denen bislang nur ein Teil wieder gefasst wurde.
Unterdessen hat Ägypten auch Deutschland um die Sperrung der Konten von führenden Mitgliedern des gestürzten Regimes gebeten. »Es gibt ein Rechtshilfeersuchen der ägyptischen Regierung an mehrere Mitgliedstaaten – auch an uns«, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Dienstag am Rande des EU-Finanzministertreffens in Brüssel. »Wir prüfen das. Das wird kurzfristig auch entschieden werden.« Details nannte der CDU-Politiker nicht.
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