Energie hofft, Hertha grübelt

Die Cottbuser fühlen sich nach dem 2:2 in Berlin wie Sieger

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 3 Min.

Es gibt Punkteteilungen, die zumindest einen gefühlten Sieger haben. Das 2:2 am Montagabend zwischen Hertha BSC und Energie Cottbus war ein solches. »Wir haben gesehen, was bei uns geht«, sagte Energie-Verteidiger Markus Brzenska nach dem Derby im Berliner Olympiastadion, das die Cottbuser mit Zweikampfüberlegenheit und der doppelten Anzahl an Torchancen dominiert hatten. »Die gute Leistung gibt uns Rückenwind – vor allem für das absolute Highlight, das Pokalhalbfinale nächste Woche in Duisburg.«

Während die Cottbuser aus dem Remis Mut schöpften, kamen die Berliner Aufstiegsfavoriten nach dem schmeichelhaften Punktgewinn ins Grübeln. »Ich weiß nicht, warum wir uns so schwer getan haben. Da war wohl auch ein bisschen Angst dabei«, meinte Herthas Verteidiger Christian Lell. Vom leichtfüßigen Angriffswirbel wie beim 6:2 in Karlsruhe war nichts zu sehen – vor allem in der zweiten Hälfte warteten die rund 40 000 Zuschauer vergebens auf Berliner Torgelegenheiten. »Letztlich müssen wir zufrieden sein, dass wir Cottbus auf Distanz gehalten haben«, gab auch Peter Niemeyer zu.

»Wir sind immer noch vorn und müssen uns keinen Druck aufbauen«, sagte Herthas Pierre-Michel Lasogga, dessen 1:0-Führung (16.) die Cottbuser Daniel Adlung und Uwe Hünemeier (26., 35.) nach Abwehrfehlern in ein 1:2 drehten, ehe Roman Hubnik den Berlinern noch vor der Pause den Punkt rettete (40.). »Wir wissen was wir können und werden das zeigen, auch wenn wir jetzt unter Zugzwang kommen«, meinte Lasogga angesichts der noch ausstehenden Auswärtspartien in Aachen, Fürth, Bochum, Duisburg und Aue.

Die Cottbuser haben trotz mageren zwei Punkten aus den letzten vier Spielen die Hoffnung auf die Bundesliga noch nicht aufgegeben. »Der Verein hat zwar den Aufsteig nicht offiziell als Ziel ausgegeben, aber wenn man eine so gute Saison spielt, will man natürlich nicht aufgeben. Dazu sind wir zu ehrgeizig«, meinte Trainer Claus-Dieter Wollitz. »Und wenn wir so spielen wie gegen Hertha, sind vier, fünf Siege in Folge möglich.«

Statt des gefühlten Sieges hätten die Cottbuser dennoch lieber drei Punkte mit in die Lausitz genommen. »Eigentlich hätten wir gewinnen müssen, um oben dran zu bleiben. Acht Punkte Rückstand sind schon ganz schön viel«, meinte Markus Brzenska. »Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir nicht in allen Spielen diese Gier an den Tag legen. Das müssen wir ändern.«

Hertha BSC - Cottbus 2:2 (2:2)

1. Hertha BSC 23 44:23 46

2. FC Augsburg 23 41:18 44

3. VfL Bochum 23 33:25 44

4. Erzgebirge Aue 23 28:25 43

5. Greuther Fürth 23 34:18 42

6. MSV Duisburg 23 37:21 39

7. Energie Cottbus 23 44:36 36

8. Alemannia Aachen 23 40:35 35

9. FSV Frankfurt 23 33:32 33

10. Fortuna Düsseldorf 23 29:27 32

11. 1860 München 23 26:25 30

12. 1. FC Union Berlin 23 26:30 29

13. SC Paderborn 23 23:29 28

14. VfL Osnabrück 23 33:42 25

15. Karlsruher SC 23 30:49 23

16. RW Oberhausen 23 20:41 22

17. FC Ingolstadt 04 23 23:37 17

18. Arminia Bielefeld 23 17:48 9

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