Alles wie gehabt?

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Quasi im Schatten der Ereignisse in Japan und Libyen wurde am Sonntag über den Landtag in Sachsen-Anhalt entschieden. Ob dieser Schatten es war, der mehr Menschen an die Wahlurnen getrieben hat als in den letzten Jahren, kann nur spekuliert werden. Zweifellos tragen so einschneidende Ereignisse zur Politisierung des Wahlbürgers bei.

Offenbar allerdings mit der Folge, dass im Land der Frühaufsteher politisch alles ist wie vor der Wahl. Zwar muss die CDU Verluste hinnehmen, aber sie bleibt stärkste Partei. Ob sie damit auch den Ministerpräsidenten benennen darf, wird von der SPD abhängen. Für sie haben sich alle Spekulationen, der grandiose Erfolg der Bürgerschaftswahl in Hamburg könnte eine bundesweite Trendwende eingeläutet haben, als Illusion erwiesen. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass der Ruf prominenter SPD-Bundespolitiker nach deutscher Beteiligung am Kriegseinsatz in Libyen auch in Sachsen-Anhalt Folgen hatte. Dennoch hätte es die SPD in der Hand, den Wechsel herbeizuführen – indem sie als kleiner Koalitionspartner der LINKEN in die Regierung zieht. Eine Option, die sie schon vor der Wahl lauthals verworfen hat und nur um den Preis einer Demütigung der Linkspartei aufzugeben bereit ist. Man darf vermuten, dass die Würfel damit gefallen sind. Wohl auch diese: Offenbar zieht die NPD nicht in den Landtag. Doch bis ND-Redaktionsschluss fehlte dafür noch die letzte Klarheit. Von Frühaufstehern hatte man ein klareres Wort erhofft ...

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