Baskische Globalisierungskritiker denunzieren das Mitmachen von der Bank BNP

MOBILISIERUNG - Bayonne, Pyrénées-Atlantiques

  • Charlotte Noblet
  • Lesedauer: 2 Min.
Baskische Globalisierungskritiker denunzieren das Mitmachen von der Bank BNP

Schon zweimal haben sich die Anti-Atom-Aktivisten in Bayonne versammelt. Die Losung war "Kernergie, Schiste-Gas (*) und Agrar-Kraftstoff: Stop mit der Flucht nach vorn!" Die Rolel französischer Banken wie der BNP bei der Finanzierung von Atomkraftwerken in Frankreich aber auch im Ausland wurde erläutert und kritisiert. Plakate mit dem Spruch "Was macht denn die Bank mit Eurem Geld?" haben die Demonstranten die Bankgebäude in Bayonne verklebt.

Auf Initiative der baskischen globalisierungskritischen Bewegung "Bizi!", welche zum Netzwerk "Climate Justice Now !" gehört, gab es auch einen Aufruf, Kontos bei der BNP zu schließen. Die Probleme der 40 Jahre alten ATW in Garoña, neben dem Baskenland auf der spanischen Seite der Grenze, wurden nicht vergessen, da die spanische Regierung sich gegen eine Schließung verwehrt. Insgesamt haben 200 Personen am 18. März und 140 Personen am 20. März in Bayonne demonstriert.

Was in Deutschland zurzeit läuft, mit der breiten Mobilisierung und die Entscheidung Merkels lässt laut "Bizi!"-Mitglieder aus Bayonne hoffen, dass ein Industriestaat seine Zukunft doch ohne Kernenergie umdenken kann.

(*) Unkonventionelle Erdgasförderung: Bei dem Bohrverfahren werden hochgiftige Chemikalien in das Erdreich gepumpt, welche unter anderen das Trinkwasser verseuchen können.

Seit den Ereignissen in Fukushima mobilisieren sich in Frankreich Umweltorganisationen, Volksvertreter/innen und Bürger/innen. Sie bekunden öffentlich Solidarität mit dem japanischen Volk und fordern den Atomausstieg. Vor allem besteht das dringende Bedürfnis, eine Debatte über Energieerzeugung in „Nuklear-Frankreich" offiziell zu starten. Die Franzosen wollen ihre Energiepolitik wählen und bestimmen können. Die Reaktionen der französischen Regierung sind unbefriedigend, ihre Antworten auf die Forderungen sind ausweichend.

Ich habe Aussagen von Anti-AKW-Kundgebungen-Veranstalter/innen aus vier Regionen Frankreichs gesammelt. An einem Tag habe ich mehr als 20 Antworten erhalten: Der Frust sitzt tief, es wird neidisch nach Deutschland geschaut. Die Hoffnung ist groß, dass sowohl die Anti-AKW-Bewegungen in Deutschland als auch die Energiepolitik Merkels die der französischen Regierung beeinflussen können.

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