Chelsea will noch zum Heimfinale
Champions League: Londoner müssen 0:1 gegen Manchester wettmachen
Für Manchester United geht es um das zweite Triple der Klubgeschichte, für Teammanager Carlo Ancelotti beim FC Chelsea London um seinen Job: Wenn heute Abend im »Theater der Träume«, Manchesters Stadion Old Trafford, der mögliche Gegner von Schalke 04 fürs Halbfinale der Fußball-Champions-League ermittelt wird, steht für die englischen Kontrahenten der Erfolg einer ganzen Saison auf dem Spiel. Speziell Ancelotti muss zittern: Bei einem Viertelfinal-Aus wäre die letzte Titelchance der Blues futsch und der Italiener wohl bald arbeitslos.
»End Game« titelte das Massenblatt »The Sun« am Montag vor dem englischen Endspiel in der Königsklasse. »Jeder weiß, dass wir spielen, um unsere Saison zu retten. Das ist unser wichtigstes Saisonspiel«, sagte Chelseas Mittelfeldspieler Yossi Benayoun und ergänzte: »Ich bin sicher, dass wir, wenn wir United schlagen, den Pokal gewinnen. Das Spiel am Dienstag ist unser Finale.« Weil in der Vorschlussrunde mit Schalke wohl ein vermeintlich schlagbarer Gegner wartet, kann der Sieger bereits mit dem Endspiel am 28. Mai im Londoner Wembley-Stadion planen – meinen die Kontrahenten.
Manchester hat nach dem 1:0 im Hinspiel bei Chelsea die besseren Karten, zumal die Blues weit entfernt sind vom kraftstrotzenden Fußball der vergangenen Jahre. Erst zweimal hat ein Verein in der Champions League nach einer Heimpleite im ersten K.o.-Spiel noch die nächste Runde erreicht. Ancelotti hofft, dass Chelsea es Ajax Amsterdam (1996 im Halbfinale 0:1/3:0 gegen Panathinaikos Athen) und Inter Mailand (im Achtelfinale 0:1 und 3:2 gegen den FC Bayern München) gleich tun wird.
»Ich werde mir das Hinspiel noch zwei-, dreimal anschauen. Ich will mir was ganz Besonderes einfallen lassen«, sagte der italienische Coach. Dass er auf ungehemmte Offensive setzen wird, ist eher unwahrscheinlich: »Wir brauchen ja nur ein Tor, und das müssen wir nicht gleich in der ersten Minute schießen.« Ancelotti räumte aber auch ein, dass seine Mannschaft derzeit Probleme hat, »überhaupt zu treffen«. Das gilt vor allem für den 58-Millionen-Euro-Einkauf Fernando Torres, der in zehn Spielen für Chelsea noch nicht einmal getroffen hat.
Manchesters Stürmerstar Wayne Rooney hingegen geht selbstbewusst und ausgeruht in die Partie, weil er am Wochenende in der Liga gesperrt war. »Es hilft uns zu wissen, dass er frisch ist«, meinte United-Trainer Alex Ferguson. SID
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