Mega- Projekte im Fokus
Kritik am Entwurf zur Energiestrategie
Der Zugang zu sauberer, bezahlbarer, zuverlässiger und klimaneutraler Energie soll in den armen Ländern verbessert werden. So das Ziel der neuen Energiestrategie, die Mitte 2011 verabschiedet werden soll.
Nach Angaben von Entwicklungs- und Umweltorganisationen setzt die Weltbank aber insbesondere in Afrika und Indien verstärkt auf große Kohle-, Öl- und Wasserkraftprojekte. So warnt die entwicklungspolitische Organisation Erklärung von Bern (EvB), dass solche Mega-Projekte Anstrengungen im Klimaschutz zunichte machen und oftmals negative Folgen für die arme Bevölkerung haben. »Statt diese in großem Stil zu fördern, sollte die Weltbank besser dezentralisierte – Erneuerbare Energieprojekte – wie Wind-, Sonnenenergie und kleine Wasserkraftwerke fördern«, kritisiert Christine Eberlein von der EvB. Gemeinsam mit der Organisation urgewald und dem Evangelischen Entwicklungsdienst fordert sie die Weltbank auf, die Finanzierung von Kohleprojekten auslaufen zu lassen und aus dem Energieportfolio zu streichen.
In dem Entwurf wird zudem die umstrittene CCS-Technik zur Speicherung von Co2 als besonders förderungswürdig herausgehoben. Da völlig offen sei, ob diese Technologie jemals in großem Maßstab kostengünstig und sicher zur Verfügung stehe, sollte die Weltbank besser auf Erneuerbare Energien setzen, so Jan Urhahn von Oxfam Deutschland.
Auch vor dem geplanten Ausbau von großen Wasserkraftprojekten warnen die Organisationen. Die Flutung von Ökosystemen, Siedlungen und Kulturstätten habe oft heftige ökologische und soziale Auswirkungen. Die würden im Strategieentwurf ausgeblendet und waren auch in der Vergangenheit nicht in den Griff zu bekommen.
Einzig Atomkraftprojekte sollen nicht direkt gefördert werden. Allerdings hält sich die Weltbank die Option offen, Atomprojekte zu beraten.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.