Australien schiebt Flüchtlinge ab
Sydney (dpa/ND). Mehr als 6000 Bootsflüchtlinge kommen jedes Jahr nach Australien. Nach einer umstrittenen Regierungsvereinbarung sollen jetzt Hunderte nach Malaysia abgeschoben werden. Dass Australien auch Kinder ohne Eltern auf diese Reise schicken will, hat am Freitag einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
»Wir sind schockiert«, sagte der Chef des UN-Kinderhilfswerks UNICEF in Australien, Norman Gillespie, am Freitag in einem Radiointerview. »Diese Kinder sind traumatisiert. (...) Sie wieder auf ein Boot zu packen und in ein fremdes Land zu bringen (...), das ist extrem hartherzig und ohne jedes Mitgefühl.«
Einwanderungsminister Chris Bowen will bewusst auch Kinder abschieben, damit Menschenschmuggler sich nicht darauf spezialisieren, Minderjährige nach Australien zu bringen.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.