Fachkräfte für Kitas benötigt

Laut einer Studie fehlen 400 000 Stellen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (epd/ND). Der Ausbau der Kleinkindbetreuung und der Schulsozialarbeit wird nach Einschätzung von Experten einen Bedarf von rund 400 000 neuen Fachkräften bis zum Jahr 2025 nach sich ziehen. »Vor allem die Schulen müssen mit sozialpädagogischer Kompetenz aufgeladen werden«, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), Norbert Struck, am Freitag bei der Vorstellung der Fachkräfte-Studie.

Struck verwies darauf, dass die Bundesregierung den Fachkräftemangel vor allem über die Vollzeitbeschäftigung von Frauen beheben wolle. Dafür müsse die Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden. Zudem gibt es ab 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für unter Dreijährige.

Allein um den »U-3-Ausbau« für die Kleinkindbetreuung zu gewährleisten, müssen der AGJ-Studie zufolge bis 2025 rund 140 000 zusätzliche Stellen geschaffen werden. In den Kitas würden 87 000 zusätzliche Erzieherinnen benötigt, daneben 50 000 Fachkräfte in der Tagespflege, sowie 50 000 Fachkräfte für die Ganztagsbetreuung. Insgesamt kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass allein für die Kinderbetreuung 340 000 Fachkräfte neu eingestellt werden müssen.

Die Schulen müssten ebenfalls deutlich ihre Personalstrukturen ändern, sagte Struck. Als Ganztagsschulen seien sie keine »Unterrichtsschulen« mehr. Zehn Prozent des Personals müssten Sozialarbeiter sein. Struck geht von einem Bedarf von 75 000 sozialpädagogischen Fachkräften für die Schulen aus.

Die Fachkräfte-Expertin der AGJ, Karin Böllert, wies darauf hin, dass die Hochschulen derzeit zu wenig Kapazitäten für die Ausbildung von zusätzlichen Erzieherinnen und Sozialarbeitern hätten. Zudem wechselten 30 Prozent eines Jahrgangs in andere Berufe, weil die Bezahlung und die Ausstattung der Arbeitsplätze so schlecht seien.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal