Kinder ballerten auf »Mitrovica«

Skandal in Bundeswehr-Gebirgsjäger-Kaserne Bad Reichenhall

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

»Kindern Waffen in die Hand zu geben und sie auf eine Miniaturstadt schießen zu lassen, ist ein unfassbarer Skandal«, empörte sich Anna Jade, Sprecherin des in Bayern beheimateten Rabatz-Bündnisses, bereits in der vergangenen Woche. Zu allem Überfluss hatte die Bundeswehr das Ortsschild der serbisch wie albanisch bewohnten Kosovo-Stadt »Mitrovica« aufgestellt. (Fotos: Rabatz) Dort war es im Zweiten Weltkrieg ebenso wie nach dem NATO-Kosovo-Krieg immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Kriegsspiele in der Bad Reichenhaller Konrad-Kaserne seien »eine widerwärtige Verhöhnung der Opfer«, betonte das Rabatz-Netzwerk.

Die Bundeswehr könne vor Abschluss ihrer Ermittlungen »keine Stellung nehmen«, sagte der Sprecher der Gebirgsjägerbrigade 23 am Montag.

Politiker der LINKEN, der Grünen und der SPD kritisierten die Kriegsspiele. Die Kaserne ist nach dem Nazi-Gebirgsjäger-General Rudolf Konrad benannt. Die Bundesregierung findet das in Ordnung, sie habe »keine Kenntnisse, die eine juristische Belastung des Generals Konrad wegen einer Beteiligung an Kriegsverbrechen der Wehrmacht belegen«.

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