Meuterei im syrischen Militär?
Verwirrende Meldungen aus Protestgebieten
Damaskus (Agenturen/ND). In Syrien mehren sich die Hinweise auf eine Meuterei in den Streitkräften. Das Regime geht dennoch mit unverminderter Härte weiter gegen seine Gegner vor.
Der Nachrichtensender Al-Arabija meldete am Dienstag, die 4. Brigade der Armee sei auf dem Weg in die Kleinstadt Dschisr al-Schogur, in der nach offiziellen Angaben am Vortag 120 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden waren. Die Brigade wird von Maher al-Assad, einem Bruder des Präsidenten Baschar al-Assad, kommandiert.
Die Regierung hatte am Montagabend erklärt, bewaffnete Extremisten hätten in dem Ort in der Provinz Idlib im Nordwesten Soldaten aus dem Hinterhalt getötet und mehrere Wachleute vor öffentlichen Gebäuden erschossen. Exil-Oppositionelle, die den Transport verletzter Zivilisten aus der Provinz in die Türkei mit organisieren, behaupteten dagegen, die Soldaten seien von Angehörigen der Armee erschossen worden, weil sie sich geweigert hätten, auf unbewaffnete Zivilisten zu schießen.
Einer der Oppositionellen, der anonym bleiben wollte, erklärte, nachdem die Zahl der Deserteure in den Reihen der Armee gestiegen sei, habe die Assad-Regierung beschlossen, alle Einheiten, die zur Niederschlagung der Proteste eingesetzt würden, von Offizieren der 4. Brigade begleiten zu lassen.
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