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Die Schatzflotte von Zheng He
Die Großen Entdecker
China ist nicht nur stark und mächtig. China, auch das »Reich der Mitte« genannt, war stark und mächtig. Über Jahrtausende. Chinesen bauten die größte Flotte aller Zeiten, nur aus Holz. Sie umfasste 317 Schiffe. Die US-Kriegsmarine von heute zählt 279 Schiffe. Diese Superdschunken, für die ganze Wälder gerodet wurden, hatten je fünf Maste, neun Segel und eine 200-köpfige Besatzung. Die Laderäume waren prall gefüllt mit Porzellan, Seide und anderen Handelsgütern. Zu dieser kaiserlichen Flotte, die im Jahr 1405 unter dem Kommando von Zheng He in See stach, gehörten Proviant- und Patrouillenboote sowie Kriegsschiffe. Über drei Jahre war sie unterwegs, gelangte bis an die Küste Afrikas, was eine Meisterleistung damals war. Aus Kenia brachte Zheng He seinem Kaiser eine Giraffe mit. Der staunte nicht schlecht über dieses seltsame, in China unbekannte Tier, das wie ein Fabelwesen erschien.
Stewart Ross berichtet über diese erste große Schatzflotte, und Stephen Biesty hat sie gezeichnet sowie ihren Weg auf der Landkarte verfolgt. In diesem interessanten, wunderschön gestalteten Entdecker-Buch fehlt natürlich Marco Polo nicht, dessen Reisebericht aus China, »Il Milione. Die Wunder der Welt«, ein Bestseller war. Erinnert wird an Kolumbus, ein begeisterter Marco-Polo-Leser, der übrigens eine chinesische Erfindung auf seinen Entdeckerreisen nutzte, nämlich den Magnetkompass. Bis an sein Lebensende wusste er nicht, dass er einen neuen Erdteil entdeckt hatte, als er um Mitternacht des Weihnachtstages 1492 mit seiner »Santa Maria« auf ein Riff auflief. Er glaubte, einen neuen Seeweg nach Indien gefunden zu haben.
Der neue Kontinent erhielt seinen Namen nach dem italienischen Seefahrer Amerigo Vespucci. Und der portugiesische Weltumsegler Magellan erkannte, dass die Erde ein Viertel größer ist, als Kolumbus meinte.
Stewart Ross/Stephen Biesty: Große Entdecker. Wagemutige Reisen von der Tiefsee bis ins All. Gerstenberg, Hildesheim. 96 S., geb., 19,95 €
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