Kleine Brötchen

Kommentar von Haidy Damm

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Stromnetz ist momentan die größte Hürde bei der von der Bundesregierung angestrebten Energiewende: Jahrzehntelang wurde auf zentrale Stromversorgung durch Energie-Monopolisten gesetzt und den erneuerbaren Energien wurden Steine in den Weg gelegt. Zum Beispiel Windenergie: Wegen nicht ausreichender Stromnetze müssen Windräder in Deutschland einer Studie zufolge immer häufiger abgeschaltet werden. Das Problem der Stromnetze ist allerdings auch so drängend, weil die Bundesregierung beim Thema Windenergie in erster Linie auf Offshore-Windparks vor der Küste setzt. Diese werden aufgrund der hohen Investitionslasten von den bisherigen Energiekonzernen umgesetzt. Der Strom selber wird aber vorrangig in Süddeutschland gebraucht. Gerade dort haben sich die Bundesländer bisher mit allen verfügbaren Mitteln gegen Windenergie gewehrt.

Damit zeigt sich ein weiteres Manko dieser Energiewende. Die Dezentralisierung der Stromversorgung steht auch zukünftig nicht im Fokus - weder bei der Bundesregierung noch bei der Bundesnetzagentur. So bleibt der Behörde nur, kleine Brötchen zu backen und die bisher mangelhaften Vorgaben aus der Politik in vage Szenarien umzusetzen.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.