Protestaktion am Nürburgring

Betreiber halten Insolvenz für möglich

  • Lesedauer: 2 Min.

Nürburg/Mainz (dpa/nd). Die Privatbetreiber des Nürburgrings in Rheinland-Pfalz wollen weniger Stellen streichen als bisher geplant. Statt 141 sollten nun 92 Stellen von insgesamt 338 Arbeitsplätzen abgebaut werden, teilte die Nürburgring Automotive GmbH (NAG) am Freitag mit. Darunter seien 55 Kündigungen, bisher waren 59 vorgesehen. Der geringere Stellenabbau werde möglich durch Änderungen am Zukunftskonzept. Die Gewerkschaft ver.di reagierte zurückhaltend. An diesem Sonntag ist eine ver.di-Kundgebung in Nürburg geplant, am Montag trifft sich Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) mit der Spitze der NAG.

»Wir betrachten die Reduzierung der Personalmaßnahme um 49 Stellen als Erfolg, auch wenn die NAG die notwendige Einleitung von betriebsbedingten Kündigungen außerordentlich bedauert«, teilte NAG-Sprecher Karl-Heinz Steinkühler mit. »Es ist jetzt aber erforderlich, mit Konsequenz und ohne Verzögerung das Zukunftskonzept umzusetzen, um die verbleibenden 224 Arbeitsplätze zu sichern.« Die Geschäftsführung verhandelt derzeit mit dem Betriebsrat über die Aufstellung eines Sozialplans. »Wir sind vorsichtig«, sagte ver.di-Fachbereichsleiter Jürgen Jung mit Blick auf die Ankündigung von weniger Stellenstreichungen.

Die NAG hält in einem Schreiben, das der dpa vorliegt, die Gefahr einer Insolvenz für möglich: »Bereits die aktuellen Pachtverpflichtungen können unter Aufrechterhaltung der derzeitigen Unternehmensstruktur nicht erwirtschaftet werden und führen zu einem defizitären Geschäftsergebnis. Diese Entwicklung wird sich im kommenden Wirtschaftsjahr so verschärfen, dass eine Insolvenz droht.« Die kalkulierten Besucherzahlen würden nicht annähernd erreicht. Nur mit den geplanten Maßnahmen könne eine Insolvenz verhindert werden. Der Freizeitparks war ein Lieblingsprojekt früherer SPD-Regierungen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal