Werbung

Musik und Reden gegen die Macht der Banken

Europäische Linkspolitiker luden nach Berlin

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: 2 Min.
Spitzenpolitiker linker Parteien in Europa sagten den Banken bei einem »Kulturtreff« in Berlin den Kampf an.

Waren es Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die den gestrigen Vormittag mit ihrer ungebrochenen Anziehungskraft dominierten, wartete das Publikum in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin vor allem auf Oskar Lafontaines Auftritt beim »Kulturtreff« der LINKEN und der Europäischen Linkspartei (EL).

Mit dem Motto »GegenBANKENmacht« traten die Organisatoren direkt in Konkurrenz mit dem von der Occupy-Bewegung und von Attac ausgerufenen Aktionstag. Und mussten sich keine Blöße geben. Unter die älteren Genossen mischten sich Schüler, Studenten und junge Familien. Neben vielen Berlinern zog die Veranstaltung Zugereiste aus Deutschland und Europa an, die teilweise erst beim Gedenken an den Gräbern Liebknechts und Luxemburgs von »GegenBANKENmacht« erfuhren. Sie freuten sich besonders auf den ehemaligen Parteichef Lafontaine. »Er muss wieder kommen«, meinte etwa Ake Vilen aus Stockholm. »Die Linke muss begreifen, welchen Symbolwert er hat.« Der Schwede war gespannt, ob die Redner auf die Ursache der derzeitigen Finanzkrise eingehen würden. Die sieht Vilen in der Einführung des Euro begründet. »In der Bankenkritik sind wir uns aber einig.«

In ihren kurzen Redebeiträgen stellten die Parteivorsitzenden der LINKEN, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, aber eher Forderungen auf. So betonte Lötzsch: »Wir stehen für ein Europa der Menschen, nicht der Banken.« Diether Dehm, im Vorstand der EL, sagte: »Ich war immer dafür, dass man die Banken und Konzerne enteignet.« Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Frankreichs sowie der EL, Pierre Laurent, kritisierte das Duo »Merkozy« und bekräftigte, eine Alternative zu der Austeritätspolitik zu entwickeln. Seine Rede wurde mit tosendem Applaus und »Hoch die internationale Solidarität«-Rufen quittiert.

Nach Berichten über die Sparpolitik in Spanien und Griechenland und musikalischen Beiträgen sprach endlich Lafontaine. Der LINKE-Fraktionsvorsitzende im Saarland erklärte die Rettung der Demokratie zur Aufgabe der Linken in Europa, forderte die Vermögensabgabe und Millionärssteuer und konstatierte einen »Krieg« der Finanzindustrie gegen die Völker in Europa. Nun war das Publikum nicht mehr zu halten.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal