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Künstler bieten sich an

24. Internationale Kulturbörse in Freiburg

  • Michael Scheuermann, Freiburg
  • Lesedauer: 3 Min.
Stress pur heißt es für 383 Darsteller, wenn am Montagabend die 24. Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) mit einer Eröffnungsgala startet. Vom 23. bis 26. Januar stellen sich dann 140 Künstler- und Künstlergruppen aus 23 Ländern in den Freiburger Messehallen dem kritischen Urteil erfahrener Veranstalter, Produzenten und Medienvertreter.

Das Programm hat es in sich: Bei 180 Live-Auftritten in den Sparten Theater, Musik, Kabarett, Varieté, Tanz und Moderation buhlen die europäischen und auch außereuropäischen Interpreten um Auftrittsangebote im deutschsprachigen Raum. Schwerpunktthema der diesjährigen Fachmesse ist Katalonien mit den Baleareninseln.

Mit Comedy, Straßentheater, Performances, Tanz und Musik werde sich die »äußerst lebendige Kulturszene« der beiden spanischen Regionen präsentieren, kündigt der Geschäftsführer der Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messegesellschaft (FWTM) Klaus Seilnacht an. Dazu gehöre auch eine turbulente Dinnershow der Gruppe Ponten Pie. Dafür werde eine extra katalanische Gaststätte aufgebaut. Oboenvirtuose Jordi Molina, das Tanztheater »Au Ments«, die Streetshowgruppe »La Banda del Surdo« und acht weitere Projekte stellen sich vor.

Auch sonst erwartet die rund 3500 Fachbesucher ein vielfältiges Spektrum von bewährten, außergewöhnlichen und spektakulären Auftritten. Die frankokanadische Band LODHO starte hier mit einer Tom Waits-Hommage ihre Deutschlandtournee. Der Musikbereich präsentiert sich in diesem Jahr mit 38 Bands und Einzelinterpreten vor allem mit Weltmusik, A cappella, Singer und Songwriters, Folk, Klassik, Rock, Jazz, Pop bis zum Crossover. Zahlreich sei auch die Kabarettsparte vertreten, sagt IKF-Projektleiter Holger Thiemann, wobei Comedy »am Abebben« sei, zugunsten des politischen Kabaretts. Mit dem Wechsel des Freiburger Poetry-Slam-Turniers von einer lokalen Szenekneipe auf das Messegelände bedienen die Veranstalter den Trend - Special-Guest ist Nico Semsrott.

Insgesamt 91 Bühnenauftritte von Kabarettisten, Theatergruppen, Pantomimekünstlern und Puppenspielern sind geplant. »Besonders bunt« seien dieses Jahr die 41 Straßentheaterdarbietungen, erklärt Thiemann. Die guten Wetterbedingungen der Gastregion Katalonien begünstigten dort dieses Genre.

Zum fünften Mal wird der unter den Messebesuchern ausgelobte Kunstpreis »Freiburger Leiter« in den Sparten Theater und Musik mit einem Preisgeld von je 1500 Euro und Auftrittsengagements verliehen. Mit 370 Messeausstellern biete die Kulturbörse 2012 als Internationale Fachmesse für Bühnenproduktionen, Musik und Events Informationen der Darsteller selbst sowie branchengerechte Dienstleistungen. Nicht nur Anbieter von Bühnentechnik, Artistenausrüstung, Dekoration, Catering und Zeltverleih sondern auch Rechts-, Versicherungs- und Vermarktungsexperten sind auf der Messe vertreten. Selbstvermarktung ist auch Thema einiger Seminarangebote. Beim Elevator Pitch, zu Deutsch Aufzugpräsentation, lernen die Teilnehmer im Zeitraum einer Aufzugfahrt einen Interessenten von sich zu überzeugen. Auch eine Comic-Sonderschau des Berliner Zeichners und »Freiburger-Leiter«-Preisträgers 2011, »Fil«, sowie eine Ausstellung zu katalanischen Festivals sind Teil des Programms.

Ende der 80er Jahre klein gestartet, gehöre die Kulturbörse heute zu den »renommiertesten Messen im Kultur- und Eventbereich«, so Veranstalter Seilnacht. Die Ausstellerzahl habe sich seit 2001 mehr als verdoppelt und die beteiligten Länder auf 23 nahezu verdreifacht. Komiker- und Kabarettgrößen wie Anke Engelke, Michael Mittermeier, Dieter Nuhr und Eckart von Hirschhausen hätten auf der IKF ihre Start-Ups gehabt.

www.kulturboerse.de

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