„The last Friday": Es war einmal ein lakonischer Mann
Das Geschäft läuft nicht gut, der Boss bescheißt. In Sachen Gesundheit steht es auch nciht zum Besten, der Doktor will operieren. Dazu sagt Yousef aber kein Wort, zeigt kein Gefühl. Er nimmt alles im Kauf. Seine Frau ist ihm auch weggelaufen und sein Sohn schwänzt die Schule anstatt lesen lernen. Auch das wird mit Schweigen bedacht - und geraucht.
Dank sehr schön komponierten Bildern beobachtet der Zuschauer die Hauptfigur in ihrem Alltag. Yousef (Ali Suliman) trägt das Unausgesprochene immer weiter, egal ob es um die Beziehungen zwischen Männer und Frauen, um das Verhältnis Vater und Sohn oder um das Nebeneinanderleben von Armen und Reichen geht. Yousef selbst wirkt langsam als einfacher Betrachter seines Lebens. Seine Umgebung nimmt er auch nicht mehr wahr: Radio und Fernsehen informieren über die Ereignisse des „arabischen Frühlings", Yousef schaltet beides einfach ab. Irgendwann stellt man sich die Frage: Lebt der Yousef noch?
Mit seinem Spielfilm „Al Juma Al Akheira" (The Last Friday) hinterfragt der Regisseur Yahya Alabdallah die jordanische Gesellschaft: Ist ein Mann, der sein wirtschaftliches Kapital verspielt hat, kein Mann mehr? Auch kein Vater mehr?
Der Film vermittelt kein Mitleid für Yousef, sondern zeigt auf seine Situation. Yousefs Resignation nervt auch nicht, der Zuschauer wird eher dazueingeladen, den Mann zu verstehen. Eine Frage bleibt allerdings offen und zwar: Inwieweit ist Yousefs Nachlässigkeit für seine Einsamkeit verantwortlich?
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