Die Friedensfahrt feiert Jubiläum

Am 5. Mai in Kleinmühlingen: Schur, Schuer, Smit, Dolezel, Smolik, Zahab

Auf der Sportseite vom 13. Mai 1963. Tarek Aboul-Zahab.
Auf der Sportseite vom 13. Mai 1963. Tarek Aboul-Zahab.

Die Friedensfahrt ist unvergessen. Zwar ist die legendäre Radetappenfahrt der Straßenamateure seit der 58. Auflage (2006) aus dem internationalen Rennkalender verschwunden, die Erinnerung an das Rennen indes bleibt lebendig: Ganz besonders im Museum »Course de la Paix« in Kleinmühlingen (Salzlandkreis), wo Museumsmacher Horst Schäfer am kommenden Wochenende mit prominenten Ex-Fahrern daran erinnern wird, dass der Friedensfahrtpeloton vor sechzig Jahren erstmals auf deutschen Straßen rollte.

Am 4. Mai 1952 war Görlitz erster DDR-Etappenzielort der Tour, die zuvor von Warschau nach Prag oder in die Gegenrichtung geführt hatte.

Neunter wurde damals ein kaum bekannter 21-Jähriger: Gustav-Adolf Schur aus Heyrothsberge in Sachsen-Anhalt. Bei der ersten von seinen zwölf Friedensfahrtteilnahmen sollte Täve Zehnter am Ende Zehnter werden. 1955 und 1959 konnte er die bedeutendste Amateurrundfahrt der Welt schließlich gewinnen.

Am kommenden Sonnabend will Täve mit Rennern von damals an die wechselvolle Friedensfahrtgeschichte erinnern. So mancher Radsportfan wird die Namen der Beteiligten noch kennen: Fritz Schuer und Theo Smit (holländische Rennfahrer aus den 70er Jahren), sowie Jan Smolik und Pavel Dolezel, die in den 60er Jahren für die CSSR starteten.

Die weiteste Anreise zu der Jubiläumsfeier, die für alle Besucher offen ist (Eintritt: drei Euro), hat Ehrengast Tarek Aboul-Zahab. Der Libanese war von 1962 bis 1964 viermal bei der Fahrt dabei und wurde trotz seiner Außenseiterrolle stets gefeiert. »Für mich wird ein Traum wahr«, freut sich Museumschef Horst Schäfer: »Tarek Aboul-Zahab war das absolute Idol meiner Kindheit! «

5. Mai 2012, 10 bis 13 Uhr. Museum »Course de la Paix«, Grabenstraße 21, 39221 Kleinmühlingen.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.