Nach den Wahlen wenig Zahlen

Serbien: Auszählung für Parlament schleppend / Präsidenten-Stichvotum

  • Lesedauer: 2 Min.
Das Ergebnis der Parlamentswahlen in Serbien war am Montag immer noch unklar. Bei der Abstimmung über das Präsidentenamt wird es eine Stichentscheidung geben.

Belgrad (dpa/nd). Die staatliche serbische Wahlkommission RIK veröffentlichte am Montagmorgen in Belgrad Ergebnisse auf Grundlage von lediglich 14 Prozent der ausgezählten Stimmen.

Danach errang die neu gegründete oppositionelle Fortschrittspartei (SNS) zwar mit 23,5 Prozent der Stimmen den Sieg, kann aber mangels Bundesgenossen keine Regierung bilden.

Die bisher regierenden Demokraten (DS) des langjährigen Staatspräsidenten Boris Tadic kamen mit 22,1 Prozent auf den zweiten Platz. Danach folgen die Sozialisten (SPS) des bisherigen Innenministers Ivica Dacic mit 16 Prozent.

Die radikalen Nationalisten (SRS) von Vojislav Seselj, dessen Prozess vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag läuft, scheiterten mit 4,5 Prozent an der 5-Prozent-Hürde. Bei der vorangegangenen Wahl waren sie noch mit Abstand die stärkste Partei.

Bei den zeitgleichen Präsidentenwahlen gelang Amtsinhaber Tadic nach ersten Auszählungen der Wahlkommission mit 24,8 Prozent ein hauchdünner Sieg über seinen Herausforderer Tomislav Nikolic von der SNS-Partei mit 24,7 Prozent. Da keiner die absolute Mehrheit erreichte, müssen beide Politiker am 20. Mai in eine Stichwahl.

Das Wahlergebnis kann sich noch verschieben, weil auch die Stimmen aus Kosovo noch nicht berücksichtigt sind. Dort konnten knapp 110 000 Serben mit serbischem Pass am Votum teilnehmen. Diese Stimmen sollten erst am Montag ausgezählt werden.

Vor der Abstimmung hatte die Wahlkommission kurzerhand eine viertel Million Wähler aus den Wahllisten gestrichen. Mit 6,8 Millionen Wählern gab es am Ende aber dennoch fast so viele Wahlberechtigte wie Einwohner.

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