Tarifstreit: Woche der Entscheidung

IG Metall: Pilotvertrag oder Streik

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Frankfurt am Main (dpa/nd). IG-Metall-Chef Berthold Huber hat mit einem baldigen Streik in der Metall- und Elektroindustrie gedroht. Wenn es am Dienstag im Tarifgebiet Baden-Württemberg nicht gelinge, für die Themen unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und Mitbestimmung bei der Leiharbeit einen Lösungsweg zu finden, könne es umgehend eine Urabstimmung zum Streik geben, sagte der Gewerkschaftschef der dpa. »Wir wollen diese Fragen zunächst geklärt haben«, sagte Huber. Sollte dies nicht gelingen, sei eine weitere, für den 22. Mai angesetzte Verhandlungsrunde über die künftigen Tariflöhne sinnlos.

Die IG Metall verlangt in dem Tarifkonflikt für die rund 3,6 Millionen Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Geld, die Übernahme aller Lehrlinge sowie Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte zum Einsatz von Leiharbeitern. Die Arbeitgeber haben bislang 3,0 Prozent mehr Geld angeboten und die übrigen Forderungen abgelehnt.

Südwestmetall-Sprecher Volker Steinmaier sieht bezüglich der Übernahme von Auszubildenden sich in den Zielen mit der IG Metall einig. Ein Problem habe er jedoch mit dem Übernahmezwang. Beim Streitthema Leiharbeit erscheint ein Kompromiss indes schwierig: Die Arbeitgeber verbitten sich eine Mitsprache bei Fragen, ob, in welchem Umfang und wie lange Leiharbeiter eingesetzt werden. Wenn die Unternehmer künftig für die Leiharbeiter Branchenzuschläge zahlen müssten, dann solle ihnen wenigstens der flexible Einsatz erhalten bleiben, betonte Steinmaier.

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