Von der Pike auf

Harri Czepuck zum 85.

  • Klaus Huhn
  • Lesedauer: 2 Min.

Ungeachtet aller Warnungen vor der Erwähnung solcher Auszeichnungen, wage ich den Hinweis, dass Harri Czepuck, der heute in Berlin seinen 85. Geburtstag feiert, einst in der DDR mit der »Goldenen Feder« geehrt wurde. Es muss daran erinnert werden, weil er die Feder bis heute zu meistern weiß. Seine Laufbahn war eng mit dieser Zeitung verbunden, in der er »von der Pike« auf gedient hatte.

1949 aus polnischer Kriegsgefangenschaft entlassen, begann er im September seine Laufbahn als Volontär, avancierte in die Berlin-Redaktion und wechselte 1958 für vier Jahre als »nd«-Korrespondent in die andere deutsche Hauptstadt nach Bonn, wo man ihn zwar nicht zu den Teerunden mit dem Kanzler lud, aber schon bald als den »Mann« aus der DDR - oder dort »Zone« - respektierte.

1967 - inzwischen stellvertretender Chefredakteur - wählte man ihn zum Vorsitzenden des Journalistenverbandes, aber schon vorher holte er sich ersten Lorbeer mit dem Fernseh-Straßenfeger »Ich - Axel Cäsar Springer«, an dessen Drehbuch er mitgearbeitet hatte. Jahrzehnte war er Mitglied der Vereinigungen, die in der DDR und heute in der BRD die Freundschaft mit Polen pflegten und pflegen. Bis ins hohe Alter erreichten seine Bücher imponierende Auflagen. So auch sein letztes über die Schlacht um Halbe, die er als Halbwüchsiger überlebt hatte. Seine Memoiren begann er mit einem Brief, den Marx an seinen Vater geschrieben hatte und den er mit den Zeilen einleitete: »Meinen Eltern zum Gedenken, meinen Enkeln zum Bedenken.« Das »nd« fehlt heute nicht in der Gratulanten-Schar.

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