Kinderarmut

Arbeiterwohlfahrt fordert Ausbau von Kitas und Jugendzentren

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin(AFP). Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat im Kampf gegen Kinderarmut einen Ausbau der Einrichtungen für Kinder und Jugendliche gefordert. Neben einer Unterstützung der Eltern sei eine Stärkung von Kitas, Jugendzentren oder Familienberatungen eine Lösung, erklärte der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung einer Langzeitstudie zur Kinderarmut. Starke Institutionen könnten Kindern das bieten, "was sie zu Hause eventuell nicht bekommen können."

Armut sei der "größte Risikofaktor für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen", fasste die Studienleiterin Gerda Holz vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) die Ergebnisse der Studie zusammen.

Die entscheidenen Faktoren beim Aufwachsen von Kindern sind laut der Untersuchung das Einkommen und der Bildungshintergrund der Eltern sowie die Familienform, in der das Kind aufwächst. "Um Armut zu verhindern, müssen Eltern über sichere Arbeit mit armutsfesten Löhnen und über Betreuungs- und Bildungsangebote für ihre Kinder verfügen, damit diese ganztägig qualitativ gut versorgt werden", erklärte AWO-Chef Stadler.

Die Langzeitstudie begleitete laut AWO 900 Kinder vom Vorschulalter an über einen Zeitraum von 15 Jahren und untersuchte die qualitativen Folgen von Armut auf die Entwicklung der Kinder. "Wenn jedes zweite Kind, das 1999 arm war, seitdem in Dauerarmut lebt, muss die Frage nach den Möglichkeiten staatlichen Handelns neu gestellt werden", forderte Stadler. Einrichtungen für Kinder und Jugendliche müssten mehr Verantwortung für deren Entwicklung übernehmen. Nur so könnten "soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit hergestellt werden".
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