Europas Banken fehlen fast 200 Milliarden

Bankenaufsicht: Kapitalpolster muss erhöht werden

  • Lesedauer: 1 Min.

London (AFP/nd). Bei Europas Großbanken klafft nach Angaben von Finanzmarktwächtern eine Kapitallücke von 199 Milliarden Euro. Die Banken müssten ihre Kapitalpolster noch um diesen Betrag aufstocken, um den neuen internationalen Kapitalregeln unter dem Namen »Basel III« gerecht zu werden, teilte die Europäische Bankenaufsicht am Donnerstag in der britischen Hauptstadt London mit. Der Kapitalbedarf bezog sich demnach auf den Stichtag 31. Dezember des Jahres 2011. Damit habe sich der Kapitalbedarf der europäischen Finanzinstitute im Vergleich zur letzten Erhebung um 32,3 Milliarden Euro verringert. Dieser hatten Daten von Ende Juni vergangenen Jahres zu Grunde gelegen.

Die Basel-III-Regeln sind eine Reaktion der Politik auf die weltweite Finanzkrise, die im Jahr 2007 begann. Das Regelwerk wurde Ende des Jahres 2010 vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht vorgeschlagen, in dem verschiedene Zentralbanken und Aufsichtsbehörden vereint sind. Der Sitz des Ausschusses im Schweizerischen Basel gibt dem Regelwerk seinen Namen.

Vorgesehen ist demnach, dass die Banken ihr sogenanntes hartes Kernkapital bis zum Jahr 2019 auf eine Quote von sieben Prozent erhöhen müssen. Die Angaben der Europäischen Bankenaufsicht beziehen sich auf die 44 größten, international aktiven europäischen Banken mit einem Kernkapital von mindestens drei Milliarden Euro.

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