Kurden wollen in München Newroz feiern
Oberbürgermeister ist gegen Unterdrückung, sieht aber in dem Fest Gefahr für Bayerns Hauptstadt Von JÖRN SCHRADER, München
Newroz, ursprünglich ein islamisches Fest, wird traditionell am Frühlingsanfang gefeiert. Die Kurden heben ihr Neujahrsfest besonders hervor - als Tag der Freiheit und des Widerstandes gegen politische, kulturelle und soziale Unterdrückung. Ob allerdings die in Bayern lebenden Kurden in diesem Jahr feiern können, ist ungewiß.
Das Verfassungsrecht auf freie Meinungsäußerung wird in Bayern mit zweierlei Maß gemessen. Während das kurdische Newrozfest des Münchner Teilverbands der „Komkar“ -Verband der Vereine aus Kurdistan - städtisch gefördert und unter Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Sabine Csampai in der Muffathalle stattfinden darf, verdichten sich die Hinweise darauf, daß der inzwischen von über hundert kurdischen Organisationen und Einzelpersonen unterschriebene „Süddeutsche Appell“ für ein friedliches, bayernweites und selbstbestimmtes Newrozfest ergebnislos bleiben könnte. Möglicher Grund: Im Gegensatz zur „Komkar“ unterstützen die im „Süddeutschen Appell“ verein-
ten kurdischen Organisationen mehrheitlich den bewaffneten Kampf der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gegen die türkische Regierung.
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