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»Sepso« und Magentropfen

Thüringer behaupten sich am bundesdeutschen Arzneimittelmarkt Königsee

  • Lesedauer: 2 Min.

Königsee (ADN). Ein kräftiger Geruch von Pfefferminze erfüllt den Raum. Hunderte kleine braune Arzneifläschchen rattern auf Fließbändern von der modernen Abfüllanlage zur Verpackung. »Da hat man immer eine freie Nase«, feixt eine der Mitarbeiterinnen und verstaut dabei die nächsten Fläschchen im Karton. Doch das Pfefferminzöl ist nur eines von zahlreichen pharmazeutischen Produkten, die in der Hofmann & Sommer GmbH im thüringischen Königsee (Saalfeld-Rudolstadt) hergestellt werden. So wird das noch aus DDR-Zeiten bewährte Wunddesinfektionsmittel »Sepso« heute von der Bundeswehr geordert, und auch die

heilende Wirkung von »Hoffmanns-Tropfen« oder »Dreierlei-Tropfen« ist bekannter denn je. Insgesamt 21 Mitarbeiter beschäftigt das einzige Thüringer chemisch-pharmazeutische Unternehmen in ostdeutschem Besitz. »Vor fünf Jahren haben wir mit der Reprivatisierung von Hofmann & Sommer bei Null angefangen«, berichtet Geschäftsführer Ernst-Josef Strätling stolz. Seit 1993 sei es gelungen, jährlich den Umsatz in zweistelligem Prozentbereich zu erhöhen. Investitionen von fast drei Millionen waren erforderlich, um aus dem traditionellen Königseer Familienbetrieb eine bundesweit anerkannte Arzneimittelfirma zu schaffen.

»Über drei Jahre dauerten die Verhandlungen mit der Treuhand zur Reprivatisierung«, erinnert sich Strätling. Ende August 1993 bekam Hofmann & Sommer die Zertifizierung als Arzneimittelbetrieb, »und dann haben wir im September mit zwei Leuten neu angefangen«. Vor allem in ostdeutschen Apotheken fanden sich wieder Abnehmer von Hoffmanns- und Dreierlei-Tropfen. Heute hat sich das Unternehmen neben seinen Tropfen und dem »Sepso« auch mit homöopatischen Produkten fest am hart umkämpften bundesdeutschen Arzneimittelmarkt etabliert.

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