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Schäuble gegen Schuldenschnitt

Neue Diskussion um finanzschwaches Griechenland

  • Lesedauer: 1 Min.
Die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds schlägt einen neuen Schuldenschnitt für Athen vor. Vor allem öffentliche Gläubiger sollten demnach auf Forderungen verzichten.

Köln (AFP/nd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland als »unrealistisch« zurückgewiesen. Bei dem 2011 vorgenommenen Schuldenschnitt für private Gläubiger hätten die Euroländer garantiert, dass es dabei bleibe, sagte Schäuble gestern im Deutschlandfunk. Über weitere Schuldenerlasse zu reden, sei deshalb »ein bisschen unrealistisch«. Schäuble nannte dagegen ein Schuldenrückkaufprogramm »eine Überlegung, die man seriöserweise anstellen kann«. Demnach würde Griechenland neue Kredite bekommen, mit denen es alte Anleihen zum Marktwert zurückkaufen könnte. Mit einem Einsatz von einem Euro aus neuen Krediten ließen sich so Altschulden im Nennwert von 1,50 Euro ablösen.

Die Troika hatte einem Bericht des »Spiegel« zufolge einen weiteren Schuldenschnitt am Donnerstag bei einer Vorbereitungssitzung für das nächste Treffen der EU-Finanzminister vorgeschlagen. Vorgesehen sei, dass sich vor allem die öffentlichen Gläubiger beteiligen und auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. Bei dem Treffen von Spitzenbeamten der Finanzministerien sei der Vorschlag auf den Widerstand mehrerer Staaten gestoßen, darunter Deutschland, hieß es weiter. Viele Teilnehmer hätten gesagt, sie wollten das Geld nicht verlieren, das ihre Regierungen für Unterstützungszahlungen vergeben hätten.

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