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USA lassen Taliban frohlocken

Afghanistan: Spekulation um Komplettabzug

  • Lesedauer: 1 Min.

Kabul/Washington (AFP/nd). Die Taliban haben Überlegungen der US-Regierung zu einem vollständigen Abzug aus Afghanistan bis Ende 2014 begrüßt. Der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes hatte diese Woche gesagt, Präsident Barack Obama schließe auch einen vollständigen Abzug nicht aus. Dies wurde von Beobachtern als Drohung gewertet, um Afghanistans Staatschef Hamid Karsai von seinen umfangreichen Forderungen zur künftigen Partnerschaft mit den USA abzubringen. Obama wollte Karsai am Freitag (Ortszeit) zu einem Gespräch im Weißen Haus empfangen. Ein Streitpunkt ist der künftige Schutz für US-Soldaten vor Strafverfolgung in Afghanistan. Vor dem Treffen Karsai-Obama sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta bei einem Gespräch mit dem Politiker aus Kabul, die USA würden Afghanistan auch nach dem Abzug der ausländischen Kampftruppen Ende 2014 zur Seite stehen. »Wir haben gemeinsam Opfer erbracht - das hat eine Verbindung geschaffen, die in der Zukunft nicht gebrochen wird«, sagte Panetta. Karsai zeigte sich zuversichtlich, dass ein Abkommen geschlossen werde, das den Sicherheitsinteressen beider Länder diene. Nach dem Gespräch mit Panetta kam Karsai mit US-Außenministerin Hillary Clinton zusammen. Karsai dürfte sich in Washington dafür einsetzen, dass eine beträchtliche Zahl von US-Soldaten nach 2014 in Afghanistan verbleibt. Weitere Themen sind die Friedensgespräche mit den Taliban und die Finanzhilfen für Kabul.

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