Frauen pushen Entwicklung in Bangladesch

  • Naimul Haq, Barguna (IPS)
  • Lesedauer: 2 Min.

Monashatoli, ein kleines Küstendorf mit etwa 5000 Einwohnern im Südwesten von Bangladesch, ist ein lebendiges Beispiel für den Erfolg einer Gemeindeentwicklung von unten, an der maßgeblich Frauen beteiligt sind. In dem Ort im Bezirk Barguna etwa 470 Kilometer südlich der Hauptstadt Dhaka beaufsichtigt ein mehrheitlich weiblich besetztes 15-köpfiges Dorfkomitee alle Entwicklungsprojekte vom Anfang bis zum Ende. »Unser Hauptziel ist es, das Leben der Armen zu verbessern, die für gewöhnlich keine Kredite oder Jobs bekommen. Ihre Stimme zählt für die Entwicklung ihrer Gesellschaft so gut wie gar nicht«, sagt die Leiterin des Dorfrats, Shiuli Begum.

Das südasiatische Land mit rund 150 Millionen Einwohnern ist zutiefst patriarchalisch geprägt. Die meisten Bangladescher leben in ländlichen Regionen, in denen eine Vielzahl von Frauen von den Debatten über Armutsbekämpfung ausgeschlossen bleibt. Die Verbreitung eines Entwicklungsmodells, das von den Dorfgemeinschaften mit Hilfe eigener Gremien selbst vorangetrieben wird, hat in den letzten zehn Jahren jedoch dazu geführt, dass traditionelle Ideen allmählich an Einfluss verlieren. Mit finanzieller Unterstützung der Weltbank hatte die Regierung bereits 2003 das erste Gemeinde-Entwicklungsprojekt eingeführt. Seitdem haben Hunderte bangladeschischer Frauengruppen unter Beweis gestellt, dass die »Ärmsten der Armen« die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse besitzen, um mit begrenzten Ressourcen nachhaltig umzugehen, Bedürfnissen Priorität einzuräumen und Verpflichtungen in konkrete Handlungen zu übersetzen. Dem Nationalen Statistikamt zufolge ging die extreme Armut im Land von 25 Prozent im Jahr 2005 auf 17,6 Prozent in 2010 zurück.

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