Inszenierter NS-Skandal

»Bild«-Vorwurf gegen Blockupy

  • Lesedauer: 1 Min.

»Blockupy wirbt mit NS-Ausdruck«, hieß es in großen Lettern Anfang der Woche in der Frankfurter Regionalausgabe der »Bild«-Zeitung. Was war geschehen? Das Bündnis hatte im Stadtgebiet der Main-Metropole mit Plakaten für die bevorstehenden Aktionstage geworben, auf denen auf in Englisch über den Flughafen Frankfurt (Main) zu lesen war: »Deportation Airport«. Für »Bild« ein Beleg dafür, dass sich »das linke Kapitalismus-Kritikbündnis rechter ›Endlösungs‹-Parolen« bediene. Blockupy vergleiche »das rechtsstaatliche Abschieben der Illegalen mit der Deportation von Millionen Juden durch die Nationalsozialisten in Konzentrationslager während des Holocaust«.

Entsetzt hat nach Angaben des Springer-Blattes auch Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) reagiert, der mit den Worten zitiert wird, man könne »sich dafür nur schämen, dass der Begriff ›Deportation‹ so geschichtsvergessen verwendet wird. Dass sich die Linken der Ausdrucksweise des NS-Regimes bedienen, ist ein Skandal.«

Das medienkritische Weblog »bildblog.de« hat daraufhin bei Rentsch angefragt, ob ihm bewusst sei, dass »Deportation« im Englischen »Abschiebung« bedeute und auch der Duden den Begriff als Synonym für »Abschiebung« anbiete. Das sei bekannt, wurde »bildblog« beschieden, der Minister bleibe aber bei seiner Kritik, das Plakat solle »offensichtlich Assoziationen« zur NS-Geschichte wecken. jam

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal