Urknall in der Familie

KINDERBUCH

  • Lesedauer: 2 Min.

Antons Eltern sind von ihrem Sohn enttäuscht. Beim Fußball trifft er ins falsche Tor, in naturwissenschaftlichen Fächern ist er eine Niete. Am liebsten würden sie den Neunjährigen nachträglich umtauschen - aber das darf man ja nicht. Kurz entschlossen adoptieren sie das Heimkind Dilip. Das ist superschlau und interessiert sich für Dinge wie den Urknall, Quantenphysik und Raleigh-Strahlung.

Dennoch ist Dilip ein feiner Kerl. Unerwartet gewinnt Anton einen Bruder und Verbündeten. Neben Dilip kommen auch seine eigenen Talente viel besser zur Geltung: Zum Beispiel kann Anton prima Geschichten erfinden. Und wie sich herausstellt, ist die ständige väterliche Kritik am Sohn nur Ausdruck seiner inneren Unzufriedenheit. Im Beruf als Bankkaufmann ist er fehl am Platz und fühlt sich entsprechend gestresst.

Nach und nach gerät in der Familie alles aus den Fugen. Gesellschaftliche Normen werden hinterfragt und auf amüsante Weise aufgebrochen. Während Dilip und Anton sich treu bleiben, durchlaufen die Erwachsenen einen Lernprozess und finden zu sich selbst.

Aber so kreativ einige Situationen auch angelegt sind: Der Autor Salah Naoura will in diesem Kinderbuch offenbar zu viel auf einmal. Weil jede Menge Themen angerissen und Nebenschauplätze eröffnet werden, fehlt ein sichtbarer roter Faden. Anarchisch und unterhaltsam liest sich das schon, doch hinterlässt es einen unaufgeräumten Eindruck.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal