Exklusive Gesellschaft

Krise wertet G20 auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Sie sind ein relativ neuer Termin im politischen Kalender: Treffen auf Staats- und Regierungsebene der Gruppe der 20 (G20). Das erste G20-Treffen fand erst im November 2008 in Washington statt, um die Auswirkungen der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September desselben Jahres zu erörtern. 2009 wurde die G20 zum »obersten Forum für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit« aufgewertet.

Die Aufwertung der G20 ist der Einsicht der G8, jenes exklusiven Clubs aus Frankreich, Deutschland, den USA, Japan, Großbritannien, Italien, Kanada (seit 1976) und Russlands (seit 1998), zu danken, der seit 1975 und bis dahin in weltwirtschaftlichen Fragen allein die Marschroute vorgab. Nach der Lehman-Pleite sollten jedoch die wirtschaftlich potenten Schwellenländer rund um Brasilien, Indien, Südafrika und allen voran China ins Boot geholt werden, um der weltwirtschaftlichen Turbulenzen Herr zu werden.

Die G20 setzen sich aus der EU und 19 Staaten zusammen: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und last, but not least die USA.

Die Gruppe steht für zwei Drittel der Weltbevölkerung, rund 90 Prozent der globalen Wirtschaftskraft und vier Fünftel des weltweiten Handels.

G20-Treffen auf Ebene der Finanzminister und Zentralbank-Präsidenten gibt es allerdings schon seit 1999 als Reaktion auf die Finanzkrisen in Asien (1997), Russland (1998) und Brasilien (1999). Im Kern der G20-Beratungen stehen wirtschaftliche Fragen, allerdings spielen bei so hochrangig besetzten Treffen auch aktuelle Probleme der Weltpolitik immer eine große Rolle - dieses Mal Syrien. ML

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