Olympia? Nein, danke!

Jirka Grahl sieht die Klarheit, mit der die wintersportbesessenen Bayern die Olympiabewerbung Münchens ablehnten, als Absage an das IOC

Deutlicher konnten die Bürgerentscheide in Sachen Winterolympia 2022 kaum ausfallen: 4:0 für NOlympia - vier Abstimmungen endeten jeweils mit einer Absage an die Politiker und Sportfunktionäre, die sich erneut für die Winterspiele bewerben wollten. Ausgerechnet die wintersportbesessenen Bayern zeigen den Spielen die kalte Schulter. Olympia - nein, danke!

Die Botschaft ist unmissverständlich: Spiele, wie sie das Internationale Olympische Komitee (IOC) derzeit veranstaltet, können in westlichen Ländern kaum noch vermittelt werden - darüber täuschen auch die bunten Bilder von »London 2012« nicht hinweg. Die Bayern sind keineswegs allein in ihrer Ablehnung. Zuletzt hatten bereits die Schweizer gegen Winterspiele in Graubünden und die Österreicher sogar gegen das weitaus beliebtere Sommer-Olympia in Wien gestimmt. Zu happig sind die Auflagen, die das IOC den Ausrichtern auferlegt, zu verlogen die Versprechungen von umweltfreundlichen Spielen, die dem Gastgeber angeblich auf Jahrzehnte Nutzen verschaffen, zu gigantisch und zu unübersichtlich die Ausgaben, die ein Weltsportfest mit mehreren zehntausend Mitwirkenden mit sich bringt. Vom deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach war kein Kommentar zur Münchener Abstimmung zu hören, schon gar kein Bedauern. Ein Schweigen der beredten Art.

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