- Kommentare
- Meine Sicht
Klimawandel nicht in Sicht
Stephan Fischer über den Frühling zu Weihnachten in Berlin
Die Weihnachtsmärkte schließen, die letzten Einkäufe sind hoffentlich getätigt und die Tannenbäume sind geschmückt. Froh ist jetzt, wer nicht als Weihnachtsklempner Bereitschaftsdienst in der Hauptstadt hat. Gut, die Pakete vom Onlinehändler kamen diesmal etwas später oder gar nicht, und eigentlich sind die meisten Menschen einfach nur müde statt in Festtagslaune. Aber jetzt machen wir es uns im Loriot›schem Sinne so richtig gemütlich!
Schnee wäre schön, gewiss, statt des Frühlings blaue Bande gehören doch knackige Minusgrade zu den Feiertagen wie das Nicht-Mehr-Bewegen-Können und -Wollen zwischen Frühstück und Gänsebraten. Aber durch den Tiefschnee können wir ja stattdessen ARD-Korrespondenten stapfen lassen. Auf dem neuen Flachbildschirm. Wenn nur dieser Onlinehändler endlich liefern würde, das klappt doch sonst immer über Nacht!
Schön wäre es, wenn die Tiefschneebilder auch in den nächsten Tagen nur via Bildschirm und nicht durch den Blick durchs Fenster in die heimeligen Stuben gezeichnet werden. In Berlin geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander, die Notunterkünfte für Obdachlose müssen sich auf immer mehr Gäste einstellen. Da haben die Frühlingstemperaturen zum Fest ihr Gutes. Kälter wird es schon früh genug und der soziale Klimawandel lässt weiter auf sich warten.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.