Ein Tag voller Appelle und Warnungen
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert »Olympischen Frieden«
Der Donnerstag war in Sotschi der Tag der bedeutungsschweren Gesten: Morgens hielt der Südkoreaner Ban Ki Moon als erster UN-Generalsekretär überhaupt eine Rede auf der Session des Internationalen Olympischen Komitees, später trug er mit dem deutschen IOC-Präsidenten das Olympische Feuer durch die City. Der deutsche IOC-Boss dürfte zufrieden gewesen sein über diese Unterstützung - zumal Moon neben der klassischen Forderung nach »olympischem Frieden« mit durchaus couragierten Worten indirekte Kritik an der Anti-Homosexuellen-Gesetzgebung in Russland äußerte. »Wir alle müssen unsere Stimmen gegen die Angriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle oder intersexuelle Menschen erheben«, sagte der 69-Jährige.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow forderte in einer Erklärung am Donnerstag einen »olympischen Frieden« ein. Alle Teilnehmer bewaffneter Konflikte, in erster Linie in Syrien, seien für die Dauer von Olympia und Paralympia zur Waffenruhe aufgerufen. Auch Lawrow war am Donnerstag mit der Olympischen Fackel durch Sotschi gelaufen. Nach dem Lauf erklärte er noch einmal seinen Ärger über die Diskussion um das Ausbleiben ausländischer Staatschefs. Dies alles sei »Dummheit und Quatsch«, 44 Staatschefs würden nach Sotschi kommen. Wer nicht komme, schlage eine Einladung des IOC aus, nicht etwa eine russische.
Aus den USA kam am Tag vor dem Olympiastart eine Warnung: US-Airlines und internationale Fluggesellschaften wurden nach Angaben eines Vertreters der US-Regierung vor in Zahnpasta-Tuben versteckten Sprengstoffen gewarnt, die speziell bei Flügen nach Russland zum Einsatz kommen könnten.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.