Grünes Plakat sorgt für grünen Unmut
Wagenknecht auf falschem Poster zum Krim-Konflikt
Berlin. Ein Plakat, das die LINKE-Vizevorsitzende Sahra Wagenknecht zeigt und Kritik an ihrer Position zum Krim-Konflikt darstellen soll, ist bei den Grünen auf Ablehnung gestoßen - obwohl es aus den eigenen Reihen stammt. Auf dem Poster im Stile grüner Wahlplakate, das der Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer ins Netz stellte und das unter anderem von der Bundestags-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt verbreitet wurde, wird Wagenknecht vor dem Hintergrund offenbar russischer Bewaffneter und dem Spruch »Jetzt neu: Linkspartei erstmals für Auslandseinsätze« gezeigt.
Gegenüber dem »Tagesspiegel« erklärte Bütikofer, die Plakat-Aktion sei »als Provokation beabsichtigt, weil ich es unerträglich finde, mit welchem kühlen Zynismus Sahra Wagenknecht um Verständnis für die russische Krim-Aggression wirbt«. Wagenknecht hatte erklärt, man müsse sich mit einer möglichen Angliederung der Krim an Russland abfinden.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn wandte sich an Bütikofer und erklärte, er sei »erstaunt«, die Aktion sei »deutlich unter deinem sonstigen Niveau und leider völlig kontraproduktiv«. Die Grünen-Politikerin Monika Lazar sagte: »Das hätten wir uns ersparen sollen.« Man dürfe die LINKE-Position zur Krim bedenklich finden, »aber genauso auf niveaulose Motivwahl in sozialen Netzwerken verzichten«. Der Berliner Landeschef, Daniel Wesener, erklärte: »Ich schäme mich für dieses Niveau, das dem von Sevim Dagdelen kaum nachsteht.« Die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei hatte ihrerseits die Haltung der Grünen zum Konflikt in der Ukraine kommentiert: »Unerträglich diese verwelkten Grünen, die die Faschisten in der Ukraine verharmlosen, die antisemitische Übergriffe begehen.«
Am Sonntag machten eine Reihe von Grünen-kritischen Plakat-Fakes im Internet die Runde. nd
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